26. Magdeburger Literaturwochen: Lesen, ein Leben lang

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© Katja von Düffel

Es ist inzwischen schon nicht mehr ungewöhnlich, dass jemand, kaum, dass er dem Schulalter entkommen ist, seine Biographie zu Papier bringt. Was auch immer den Anlass dafür gab, ist es ein Indiz für sich ändernde Lebensrhythmen. Deshalb darf man dann durchaus einmal fragen „Wie wär’s in einer anderen Welt“. So lautet der Titel einer Ausstellung im Literaturhaus anlässlich der 26. Magdeburger Literaturwochen. Sie widmet sich der Kinder- und Jugendliteratur in Sachsen-Anhalt. Mit ihren Texten, Bildern und Büchern zeigt sie die Vielfalt literarischer Arbeit, lädt zum Entdecken von illustrierten Kinderbüchern, niederdeutschen und mehrsprachigen Ausgaben von Kinder- und Jugendbüchern bis hin zu Schulprojekten und Lehrerhandreichungen.

Fokus auf Generationen

 Der Fokus der vom 30.8. bis 15.10. stattfindenden Literaturwochen liegt in diesem Jahr auf dem Lesen als generationenübergreifendes und generationenverbindendes Thema. Literatur wird vor diesem Hintergrund nicht als kontemplative Übung verstanden, sondern als Gelegenheit zur Begegnung und zum Austausch. Die zahlreichen Veranstaltungen bieten die Möglichkeiten dafür und machen natürlich neugierig, wenn es zum Beispiel um die „Akte Luftballon“, ein Klassenbuch, fünf Gramm Glück, richtig Falsches oder einen nicht alltäglichen Hundertjährigen geht. Im Buch „Akte Luftballon“ wird die Geschichte einer 1977 beginnenden, über die Berliner Mauer hinweg reichenden Jugendfreundschaft erzählt. Aufgeschrieben hat sie Stefanie Wally, eine der beiden Freundinnen. Das „Klassenbuch“ des Dramaturgen John von Düffel ist natürlich kein Exemplar aus der Schule. Es ist das Panorama einer Klasse aus Sicht der Schüler. Sicherlich könnte eine Brotdose dazu auch einiges beitragen. In „Fünf Gramm Glück“, einem Buch des Magdeburger Autors Thilo Reffert, hat die kleine Dose zumindest viel zu erzählen. Bei Kirsten Fuchs geht es um Erbeermützendiebe, zauberschöne Nähmamas, verwirrende Hundebekanntschaften und die ‚Erkenntnis‘: Kaum macht man mal was falsch, ist das auch wieder nicht richtig. Schließlich ist da auch noch „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ von Jonas Jonasson. Jörg Schüttauf und Holger Umbreit lesen aus diesem Buch zum Abschluss der Literaturwochen. 

Zu den Veranstaltungen im September:  das gesamte Programm: www.literaturhaus-magdeburg.de

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