28. Magdeburger Literaturwochen: Im Fokus stehen Briefe berühmter Paare

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© Milena Schloesser

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Ein Selfie sagt mehr als 100 Briefe, zumindest seit es Smartphones gibt. Vor 100 Jahren, bei Rainer Maria Rilke und Lou Andreas-Salomé lag die Sache noch anders. Dass ihre Briefe zu einem Monument der Literaturgeschichte geworden sind, lag aber nicht nur am fehlenden Smartphone. Das Theater Poetenpack präsentiert Texte aus ihren Briefen anlässlich der Eröffnung der Literaturwochen und setzt damit zugleich eines der Highlights.  

Briefe stehen auch während der diesjährigen Ausgabe der Literaturwochen im Mittelpunkt. Und wer weiß, vielleicht entwickelt sich daraus ja ein neuer Trend. Zumindest gibt es reichlich Input und Hörmaterial, wie von Clara und Robert Schumann, die lange vor ihrer Ehe heimlich korrespondierten. Nicht im Verborgenen, aber auch nicht für die Öffentlichkeit gedacht war der Briefwechsel zwischen Theodor Fontane und seiner Frau Emilie. Die waren immerhin schon liiert, als die Schreiberei begann. Das macht neugierig, wie auch der Blick auf die intime Post von Eva und Erwin Strittmatter und die Geschwisterbriefe von Brigitte Reimann.

Es ist ja das Besondere und Reizvolle von Briefen, dass sie oft einen viel persönlicheren Blick auf Personen gewähren, als es in deren literarischen Werken möglich ist. Auch gibt es Paare, die nur als literarische Fiktion existieren und die dennoch derart präsent sind, dass man sie sich schwer nur als Fiktion vorstellen kann, wie Sherlock Holmes und Dr. Watson. Ihnen widmet sich eine Ausstellung im Literaturhaus. Dann gibt es auch Paare auf Zeit, wie Magdeburg und seine Stadtschreiber/innen. So endet mit dem September auch die Liaison mit Nele Heyse. Sie geht nicht ohne Abschlusslesung, die im Literaturhaus stattfindet. (ufo)

Zum Programm der 28. Magdeburger Literaturtage, „Paare! Beziehungswaisen?“, 29. August bis 11. Oktober, diverse Locations

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