Hinterm Horizont

Auf wahren Begebenheiten beruhend erzählt Laura Baldini in ihrem Roman „Aspergers Schüler“ von einem Kinderarzt, der in der Nazi-Zeit fragwürdige Methoden anwendet.

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Sie können häufig soziale und emotionale Signale von anderen Menschen schwer einschätzen und haben Probleme sich auszudrücken. Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung benötigen oftmals Hilfe, manche ein Leben lang. Auch der achtjährige Erich sieht die Welt anders, als andere Kinder.  

Basierend auf wahren Ereignissen erzählt Laura Baldini die Geschichte des Arztes, der den Autismus entdeckte, und einer fragwürdigen Klinik während der Nazi-Zeit: 1926 kommt Erich, nach schrecklichen Jahren in einer Pflegefamilie, zum Kinderarzt Dr. Hans Asperger in die Uniklinik Wien. Erich kann hochkomplexe mathematische Probleme lösen, aber es fällt ihm schwer, seine Gefühle zu zeigen. In der Klinik wird er das erste Mal anders behandelt – man hört ihm zu, versteht ihn. Besonders Krankenschwester Viktorine schließt Aspergers kleinen Patienten ins Herz. Für sie bricht eine Welt zusammen, als die bahnbrechende Arbeit ihrer Abteilung vom NS-Regime vereinnahmt wird. Während Asperger sich mit den neuen Machthabern arrangiert, ist Viktorine entsetzt, als sie erfährt, was in der Klinik wirklich vor sich geht. Für Erich wird es lebensgefährlich.

Sechzig Jahre später forscht die Doktorandin Sarah über den einstigen Kinderarzt und interpretiert Zusammenhänge, die ein schlechtes Licht auf Asperger werfen. Auf zwei Zeitebenen erzählt, gibt Baldinis aufwühlender Roman Kindern mit einer ASS-Diagnose eine Stimme. Gleichzeitig wird Hans Aspergers Arbeit, die maßgeblich dazu beitrug, dass Autismus heute als Spektrumstörung verstanden wird, beleuchtet.

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