Im Lesefieber

Lesen ist alles andere als ein einsames Hobby. Insbesondere dann nicht, wenn man in gemeinsamer Runde über die gelesenen Bücher spricht. Auch in Magdeburg haben sich für den Austausch einge Buchclubs gegründet.

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© Lena Kehrer

© Claudia Heynen

Gerade wenn es kälter wird und die dunkle Jahreszeit voranschreitet, macht man es sich auf der Couch gemütlich und greift zum Buch. Das stille Vergnügen, in eine solche Geschichte einzutauchen, kann man nun besser teilen. Immer mehr Lesebegeisterte schließen sich zu Buchclubs zusammen, um sich gemeinsam über die gelesenen Bücher auszutauschen.

Im Literaturklub des Theaters Magdeburg werden Romane und Erzählungen quer durch alle Epochen gelesen. Ob Klassiker, experimenteller Nischenroman oder zeitgenössische Belletristik – alles folgt dem Motto von Schriftsteller Henry James „Lesen Sie  – lesen Sie viel. Lesen Sie alles“. Für die Wahl des nächsten Titels kann jeder Vorschläge einbringen, entschieden wird per Mehrheitsvoting. Außerdem wird das Literaturprogramm immer wieder aktiv an die Stücke des Spielplans angebunden. Die Treffen finden immer dienstags alle zwei bis drei Wochen statt. „Vor der Corona-Zeit saßen wir oft bei Bier, Wein und Limo in gemütlich-enger Runde in der Kantine des Schauspielhauses. Das war großartig für die Teilnehmenden, weil sie so das Gefühl hatten, in einem privateren Rahmen Teil des Theaters zu sein“, erklärt die Dramaturgin Caroline Rohmer. Momentan finden die Treffen in den öffentlichen Veranstaltungsräumen des Schauspielhauses oder Opernhauses statt.

Im Buchclub „Book Up With Wine“ der Hochschule Magdeburg-Stendal werden Romane aller Genres gelesen, gern zu avantgardistischen Themen wie Feminismus oder der ersten Geschlechtsumwandlung in Europa. Die Treffen finden alle vier bis sechs Wochen statt, wobei es in den Semesterferien Pausen gibt. „Sollte es jemand zeitlich nicht schaffen, das Buch nicht lesen wollen, oder die Hörbuch-Variante wählen bzw. den möglichen Film dazu schauen, ist das kein Problem“, so Silvia Leitner. Am Ende jedes Treffens werden Vorschläge für neue Bücher gesammelt und abgestimmt, was als Nächstes gelesen wird. Bisher fand der Austausch häufig über Zoom oder in der Kleinen Markthalle in Stendal statt. Auch im Kleingarten des Studierendenvereins konnte im Sommer ein Treffen organisiert werden.

Der Lesekreis des Kiezladens platz*machen, der Anfang des Jahres ins Leben gerufen wurde, thematisiert vor allem queerfeministische und intersektionale Literatur. So wurden in den letzten Monaten größtenteils Essays gelesen, beispielsweise von Margarete Stokowski oder aus der feministischen Zeitschrift „Missy Magazine“. Coronabedingt wurden die gelesenen Texte online diskutiert, doch momentan kann der Austausch jeden Monat in kleiner Runde im platz*machen stattfinden.

Literaturklub Theater Magdeburg, caroline.rohmer@theater-magdeburg.de; „Book Up With Wine“, bookupwith@gmx.de; Queerfeministischer Lesekreis, kontakt@platzmachen.org

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