Mach mal langsam

Mit seinem Reiseführer "Magdeburgs Mitte" setzt Christian Antz gezielt auf Slow Tourism, entsprechend sinnlich sind seine Spaziergänge vom Dom an die Elbe.

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Nachhaltiger Tourismus ist seit Jahren das Steckenpferd von Christian Antz: beruflich beim Landestourismus beschäftigt ihn das Thema ebenso wie im Kleinen privat, wenn er sich etwa für mehr Sitzbänke um den Domplatz einsetzt. Die Sitzbank hat dabei geradezu Symbolcharakter, geht es ihm doch um Innehalten, um die ganzheitliche Wahrnehmung eines Ortes, anstatt nur einen touristischen Hotspot nach dem anderen „abzuhaken“. Diese Denkweise wird durch den Begriff „Slow Tourism“ sehr trefflich beschrieben. Diese andere Form des Reisens fußt auf den Themen Langsamkeit, Heimat, Nähe und Geborgenheit. Gegen die Trends von Globalisierung und Schnelligkeit werden Spazieren, Schauen und Entdecken immer wichtiger in Urlaub und Freizeit. Der von ihm entworfene Reiseführer „Magdeburgs Mitte“ folgt      konsquent dieser Idee, listet nicht etwa Best-ofs Magdeburger Sehenswürdigkeiten auf, die man, knips, knips, mal eben schnell mitnimmt. Stattdessen spricht er von Flanieren. Sein „Spaziergang vom Dom bis an die Elbe“ ist dabei in sieben Einzeltouren geteilter, beginnend am Hauptbahnhof, führt er auf verschlungenen Pfaden über den Hasselbachplatz bis hinüber in den Rotehornpark und an der Elbe entlang zum Wallonerberg, erzählt von der barocken Pracht des Breiten Wegs, von wehrhaften preußischen Festungsanlagen oder dem Leben der Prämonstratenser im 12. Jahrhundert. Die oft unspektakulären und zugleich verwunschen schönen Fotografien von Henning Kreitel runden den Reiseführer perfekt ab.

Zum Reiseführer: Ch. Antz & H. Kreitel "Magdeburgs Mitte – Ein Spaziergang von Dom bis Elbe"

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