Poetry Slam: Warum "Meckerpaula" so erfolgreich ist

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© Christian Morawe

Rote Beete – man liebt oder hasst sie. Paula liebt sie. Ihr Text „Heißhunger“ ist diesem Gemüse gewidmet und der Kracher bei Slams. Paula Günnisdottir polarisiert auch. Die 24-jährige Magdeburgerin und aktuelle Stadtmeisterin im Poetry Slam gehört nicht nur optisch auf die Bühne. Ihr Markenzeichen sind ihre schwarz-blonden Haare und ihr schwarzer, bissiger Humor.

Paula ist laut, hat etwas zu sagen und meckert; wird liebevoll „Meckerpaula“ genannt. Angefangen hat sie mit 16 Jahren als ihr Ethiklehrer ihr die Welt des Poetry Slams näher brachte. Seitdem will Paula, deren Künstlernachname übrigens auf die skandinavische Namensbildung zurück geht, mit ihren Texten bewegen. „Ich möchte polarisieren, greife Themen wie Feminismus, Krieg oder auch mal 90er Partys auf“. Unzählige Wortwettstreite hat sie schon bestritten, doch möchte statt zu gewinnen „eher im Kopf bleiben“. Bekannter zu werden ist ihr aktuelles Ziel. So bekannt wie ihr Idol Andy Strauß. Ob Stand-Up oder Slam, Power-Point-Karaoke oder Theater – Paula rockt aktuell in vielen Sparten die Bühne. Mit Spannung erwartet sie ihre Teilnahme an den deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam in Zürich, für die sie bereits gesetzt ist.

Ihr Beruf hingegen findet abseits des Rampenlichtes statt. Die medizinische Laborantin arbeitet in der Pathologie und seziert Organe. „Därme sind meine Welt“, erklärt sie und auch die Arbeit mit Toten ist für sie inzwischen Normalität. „Was würdet ihr noch erleben wollen, wenn der Tod euch schreibt, eure Zeit wäre in 24 Stunden abgelaufen?“, fragt sie frech in ihrem Siegertext bei den Stadtmeisterschaften. Paula selbst schaut kurz auf ihre Löffelliste und legt sich erstmal hin.

Landesmeisterschaften des Poetry-Slam Sachsen-Anhalt am 29.9., 20 Uhr

© Engelhardt

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