Sprechen die Machteburjer wirklich so?

Die Machteburjer, die haben's drauf, finden Pierre Kurby und Alexander Blamberg und die Sprache erst. Der haben sie im vergangenen Jahr ein Buch gewidmet, eine Art Erklärmal für die Auswärtigen und Heimatliebenden. Das kam so gut an, dass nun Band 2 herausgebracht wurde.

Der neue Band  sprüht Magdeburger Umgangssprache, also die Vokabeln und gängige Sprichwörter, nur so in die Welt hinaus. Alles wieder auf farbigen Blätter, die dem Schema eines Lexikons folgen. Wer hat nicht schon einmal von einer "Flitzpiepe" und vom "Broiler" gehört? Alex und Pierre versehen das ungewöhnliche Vokabular mit einer Bedeutung. Ihr Fundus von interessanten sprachlichen Angewohnheiten der Magdeburger Umgangssprache scheint riesig, gerade auch weil sie immer wieder neue Impulse, neue Wortideen durch die Interaktion mit den Usern ihrer Facebookseite bekommen. Allerdings werden einige von denen viel zu unkritisch in das Buch aufgenommen. Sicher, einen wissenschaftlichen Anspruch darf man nicht verlangen. Es ist Infotaiment, was die beiden dort betreiben, auch wenn sie z.B. schon im ersten Band versuchten eine Erklärung für die Magdeburger Sprache etwas unbeholfen zu finden. Diesmal gibt's einen kleinen Überblick, wer sich, wo für die Magdeburger Sprache interessiert. Und den Begriffen, den wird wieder stets versucht eine Wortart zu zuordnen. Aber sollte es nicht viel mehr sein? Fakt ist: Auswärtige werden einige im Band befindliche Aussprüche kennen. "Warum?", das fragt der eine. "Das ist doch unsere Magdeburger Sprache!"  Aber mehr als eine Umgangssprache ist es nicht, sprich: gängige Verben werden durch grammatikalische Besonderheiten dem Sprachgebrauch einverleibt und Vokabeln adaptiert. Es gibt sie, die typischen Wörter für Magdeburg, aber das geht einfach in der Menge der teilweise chaotischen Kapiteleinteilung leider unter. Die Masse macht's nicht immer. Die Heimatliebe treffen Pierre und Alexander, auch wenn das nicht alles sein sollte. Bei einer Fortsetzung ist es tatsächlich sinnvoll, abseits der typischen Facebookbilder, mal etwas Neues zu probieren. Material gibt's ja genug, nur kann man das mit Experten sicher noch besser aufbereiten, auch im Stil eines Infotaiment-Buches.