Tanja Papenburg ist wieder zurück

by

© Vanessa Weiss

Ein richtiges Ende gab‘s noch nicht. Das ist Autor Bernd Kaufholz den Lesern seines ersten Kriminalromans „Tödlicher Skorpion“ noch schuldig. Denn die Geschichte um Tanja Papenburg, die neugierige Anwältin für Sozialrecht ist noch lange nicht auserzählt. Material aus echten Fällen gibt‘s genug. Schließlich ist Kaufholz ein ehemaliger Polizeireporter. Die Fakten aus seinen Reportagen dürften noch so präsent sein, um jetzt fiktive Parallelen in seinen Romanen zu ziehen. Das hat er schon im ersten Krimi durchblicken lassen, also auch im Umgang mit der Sprache: da pflegt er den journalistisch-literarischen Stil, reiht relativ kurze Sätze, aneinander, die das große Ganze bilden und ihren ganz eigenen Sog entwickeln. Kapitel gibt es keine. Die Situationen und Charaktere, die Kaufholz schildert, sind einprägsam. Da ist zum Beispiel die neugierige Anwältin, die nichts mit Mordermittlung am Hut hat, sich aber trotzdem weiter durch das Netz von Intrigen kämpft.

Nun legt er neues Material nach. „Das Vermächtnis des Kommissars“ heißt sein zweiter Krimi. Seiner Linie ist er im neuen Roman treu geblieben, lässt einen der Haupttäter aus dem Vorgänger wieder eine tragende Rolle spielen. Es ist natürlich wieder jemand gestorben. Der pensionierte Polizist Herbert von Marwitz wurde vermutlich ermordet, auch der Sänger der Schweizer Volksmusikgruppe „Monte Rosa“ ist nicht mehr am Leben. Und plötzlich ist Tanja Papenburg wieder mittendrin in einem Fall. Den lässt Kaufholz sie diesmal allerdings lösen. Es ändert sich etwas, auch im Umgang mit dem Ort des Geschehens, Kaufholz nutzt nun vermehrt gängige Ortsbezeichnungen von Magdeburg wie Knattergebirge und Rothensee und nähert sich damit dem Regionalkrimi.

© Ziethen

Das Vermächtnis des Kommissars

Rating: 4 of 5

Bernd Kaufholz

Ziethen

Krimi

2. Juni 2016

978-3862891276

Back to topbutton