Von Fluchthilfe & Schmuggel

Ursprünglich wollte der Journalist Alexander Osang über „Uwe aus Ostberlin“ schreiben. Doch daraus ist eine Reise zu sich selbst geworden.

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© Felix Rettberg

Ihre Wege kreuzten sich schon lange bevor Alexander Osang beschließt, Uwes Geschichte aufzuschreiben. Als Journalist schreibt er für den Spiegel und will das turbulente Leben des Ostdeutschen, der jeden kennt und scheinbar jede Sprache spricht, zu Papier bringen. In seinem Roman „Fast hell“ begibt sich Osang mit Uwe und seiner 80-jährigen Mutter auf eine Schiffsreise über die Ostsee bis nach St. Petersburg, um Uwes Leben zu porträtieren. Dabei erleben sie die weißen Nächte über der Ostsee, die fast so hell, verheißungsvoll und trügerisch sind, wie die Nachwendejahre, die sie beide erlebt haben. Der Journalist merkt schnell, dass ihre Leben miteinander verbunden sind. Uwe erzählt seine abenteuerlichen Geschichten, angefangen bei der Fluchthilfe eines argentinischen Diplomaten und endend beim Warenschmuggel in Hongkong. Doch Osangs Zweifel an der Erzählbarkeit werden immer größer und während Uwe der Unbestimmte bleibt, während sich seine Geschichte immer weiter auflöst, findet Osang immer mehr zu sich selbst. In einer Art Doppelporträt erzählt er von den Zeiten des Umbruchs, von seinem Leben und wie er zu dem wurde, der er heute ist.

Zur Veranstaltung: Lesung Alexander Osang „Fast hell“, am 04. September, 20 Uhr, im Moritzhof/Scheune, Eintritt 12 Euro VVK / 15 Euro AK

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