Von Gott, Welt, Tod und auch von Pfannkuchen

Mit seinem „Flanierbuch No.1!“ hat der Kabarettist und Regisseur Bernd Kurt Götz eine Sammlung von Short Stories, Gedichten und Aphorismen vorgelegt

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© Conrad Engelhardt

Um das kritische Wort ist Bernd Kurt Götz nicht verlegen, war er wohl nie, weder als Theaterintendant, der er einst war, noch als Stückeschreiber, Regisseur, vor allem aber nicht als Kabarettist. Ein intellektueller Zeitgeist, der fein beobachtet und doch nicht über den Dingen stehen will, sich bisweilen auch die eigenen Wesenszüge aufs Korn nimmt. Nun legt er mit seinem „Flanierbuch“ eine Textsammlung vor, die diesen Umstand noch einmal unterstreicht. Im Pressetext heißt es: Das Buch „setzt auf eine geistige Unterhaltung, die man sich in den Pausen eines hektischen Lebens gönnen kann. Literatur, die man zwischendurch zu sich nimmt wie einen Energie-Riegel, wenn die Zeit nicht für eine richtige Mahlzeit reicht. Eine Art Literatur am Imbiss-Automaten. Mit diesen Texten kann man Abschied nehmen von Literatur, indem man sie liest.“ Dem kann man zustimmen. In 355 Texten – mal Kurzgeschichten, mal Gedichte, mal gedankenschwere Aphorismen – von denen keiner mit einem anderen verknüpft ist, spannt er den Themenbogen weit und deckt die großen Fragepunkte unserer modernen Gesellschaft ab wie Gott, Welt, Reichtum oder Tod & Sterben. Und weil das flache Bonmot bei ihm gleichberechtigt dem aktuellen Zeitgeschehen ist, der intellektuelle Sentenz unmittelbar ein grotestkes Gedicht folgt, hat Götz hat auch zu den vermeintlichen Niederungen des irdischen Daseins wie Pfannkuchen, Bordells, Katzen, Fußball oder Hundekraut etwas zu sagen. So ist sein Büchlein ein Flanieren und Spazieren durch Wortgewebe, die man genießt oder nicht vergisst – oder saudumm findet.

Zum Buch: Bernd Kurt Götz "Flanierbuch No.1, short stories, scenes, aphorisms poems"

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