Durch die Nacht
Mit Kulturprogramm an 38 Orten zeigt die Magdeburger Kulturnacht unter dem Motto „Die Neunte“ wieder die Vielfältigkeit der Kulturszene.
Was haben die „Ode an die Freude“ und die diesjährige Magdeburger Kulturnacht gemeinsam? Richtig, die Zahl Neun. Die kulturreichste Nacht im Magdeburger Terminkalender findet in diesem Jahr zum neunten Mal statt und Schillers wohl berühmtestes Gedicht ist Bestandteil von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie. Die Reminiszenz haben die Veranstalter natürlich beabsichtigt, schließlich trägt die Ode die wichtige Botschaft nach Frieden und Freiheit in die Welt, die es aktuell wieder mehr den je benötigt.
Diese Werte will auch die Kulturnacht in diesem Jahr durch viel Freude und Optimismus bei allen Mitwirkenden, vom Kunstler bis zum Besucher, vorleben. Aber auch Vielfältigkeit spielt dabei eine große Rolle. Sie spiegelt sich schon in der Verschiedenartigkeit der Veranstaltungsorte wider. Sie reichen von der Kirche bis zur Kneipe und vom Schauspielhaus über historisches Straßenbahndepot bis zum Südfriedhof. Um dieser Diversität gerecht zu werden, wurden die aus den letzten Jahren bekannten Kulturinseln weiter aufgeteilt. So erstreckt sich das Kulturnachtprogramm diesmal über achtunddreißig Kulturorte auf zehn Inseln.
Auch inhaltlich wird sich der Ruf nach Frieden, Freiheit und Unterschiedlichkeit wiederfinden. Zum Beispiel, wenn Michael Schlosser von seinem Fluchtversuch aus der DDR mit einem selbstgebauten Flugzeug berichtet, oder man selbst bei einem der zahlreichen Konzerte verschiedener Genres vergnüglich nach der eigenen Façon seelig wird.
Neben allseits vertrauten Kulturbeiträgen wie Theater, Tanz und Lesungen warten auch neuere Formate. Dazu zählt neben Poetry Slam auch eine Virtual Reality Experience, die einen geradewegs in das Jahr 1631, an Tag der Eroberung Magdeburgs durch die kaiserlichen Truppen unter Tilly und Pappenheim, katapultiert. Wer diese Nacht zu Hause vor Netflix hockend verbringt, lässt sich definitiv etwas entgehen.