Gesangslinien der Gelassenheit: Tiger Lou spielt in Magdeburg

Sieben Jahre sind ins Land gegangen, seit dem Magdeburgs Lieblingsschwede und Elbestädter Ehrenhalber recht plötzlich von der Indie-Bühne verschwand. Irgendwie waren es auch sieben Jahre der Ungewissheit. Ein finales Statement hatte es nie gegeben. Es kam einfach das Leben dazwischen. Bis dato jedenfalls wurde Karl Rasmus Kellerman, der Kopf hinter Tiger Lou, stets besonders warm im seligen Projekt 7 der Elbestadt empfangen. Die Band verbindet Einiges mit der Stadt.

Nach zwischenzeitlichen Lebenszeichen veröffentlichten Tiger Lou unlängst nun ein neues Album und spendeten Vorfreude ob einer aktuellen Tournee. Als der Magdeburger Filmer und zuallererst Fan der Band, Matthias Fritsche, im Juni dieses Jahr jedoch feststellte, dass die Stadt auf der Tourliste der Comeback-Tour der Schweden fehlte, warf er all seine guten Kontakte in die Waagschale und Magdeburg hat just seinen Status als Tourabschluss wiedergewonnen, dieses Mal jedoch in der Factory.

Fritsche selbst saß der Band mit seiner Unternehmung „lichtempfindlich“ acht Jahre zuvor noch bei einer Tour mit seiner Kamera im Nacken. Spätestens an diesem Punkt wird offensichtlich, dass dieses Konzert-Highlight damit eher als Herzensangelegenheit denn als kommerzielle Veranstaltung anzusehen ist. Als Förderer des ganzen Spektakels tritt dabei im Übrigen der Studentenrat der Hochschule in Erscheinung.

An den Start gehen Tiger Lou mit dem Album „The Wound Dresser“, letztendlich doch eine Essenz des Bandschaffens. Sehnsucht, Melancholie und epische Romantik wohnen den aktuellen Songs zwar noch immer inne, fallen aber doch weniger verstörend aus als am Ende des vergangenen Jahrzehnts noch. Gelassenheit und eine gewisse Zufriedenheit, gepusht von wirbelnden Drums und warmen Gesangslinien brechen sich stattdessen Bahn. Erwartet werden darf ein intensives und dringliches Konzert einer schwer sympathischen Band, die ihr Comeback ausgiebig genießt.

Zur Veranstaltung: Tiger Lou, 8. Dezember