Goldfingerfood

Lieblinge der Szene und spannende Newcomer werden beim 6. Internationalen Gitarrenfestival kunstvolle Delikatessen pluralistisch abbilden.

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© Anna Kunst

Kleine Häppchen, mundgerecht gespießt und im Gläschen: Chefkoch Stephan Bormann hat mit seinen Helfern wieder herzhafte und auch süße Leckereien besorgt. Hauptdarsteller des akustischen Buffets sind meisterhafte Gitarrenkünstler „fliegend serviert“, teils als Hauptgerichte in kleinen Bowls. Als Starterset gibt es mit Acoustic Music einen nicht zufällig nach dem gleichnamigen Musiklabel des Fingerstyle-Virtuosen Peter Finger benannten Abend. Finger ist eine Institution unter zeitgenössischen Fingerstyle-Gitarristen und auch Komponist. Seine stilistische Bandbreite reicht von Romantik und Impressionismus über Jazz und Traditional bis hin zu freier Tonalität. Biber Herrmann vereint dann Singer/Songwriter-Poesie, virtuose Gitarren-Artistik und stampfenden Akustik-Blues zu einer erlesenen Mischung mit eigener Textur und Haptik. Einen unverkennbar eigenen Sound hat der Belgier Jacques Stotzem auf der akustischen Gitarre entwickelt und überzeugt sowohl mit stimmungsvollen Balladen als auch in rockenden Adaptionen von Hendrix- oder Gallagher-Stücken. Am zweiten Abend verbindet der deutsch-chilenische Gitarrist, Komponist und Gitarrenbauer Christian Leonardo Zack impressionistische Einflüsse, Fingerstyle, südamerikanische Folklore und Jazz mit großer Leidenschaft für einfallsreiche Gestaltung von Klangwelten. Als Duo Hands On Strings spielen dann Thomas Fellow und Stephan Bormann mit der Intensität einer Band und den Klangfarben eines Orchesters und ihnen wird dabei gelingen, sowohl stilistische Grenzen als auch die des Instruments komplett vergessen zu machen und Musik für alle Sinne zu zaubern. Der aus Blackpool/England stammende Singer-Songwriter und Performer Jon Gomm setzt dann mit innovativen Schlagtechniken auf der Steel-String Gitarre den Schlußpunkt des Abends. Global Sounds dann am nächsten Tag: Das AKA-Trio, bestehend aus dem italienischen Gitarristen Antonio Forcione, dem senegalesischen Koraspieler Seckou Keita und dem brasilianischen Perkussionisten Adriano Adewale kreiert eine intensive, spirituelle und akustische Musik, die bisweilen durch einen fast klösterlichen Minimalismus glänzt. Der nachfolgende Rafael Cortés ist ein spanisch-deutscher Meister der Flamencogitarre und wird als Enkel des bekannten Flamencospielers Octavio Cortés Maya im Publikum offene Münder zurücklassen. Beim Ladiesafternoon zum Dessert vermischt zunächst Karlijn Langendijk aus den Niederlanden diverse Musikgenres und Kulturen zu einem völlig eigenen Stil. Lucy Zhao aus Peking präsentiert dann das traditionelle chinesische Instrument Pipa, eine gezupfte Schalenhalslaute, die es seit über 1500 Jahren gibt. Neben traditionellem Repertoire spielt Lucy auch zeitgenössische Musik und freie Improvisationen. Die großartige Sophie Chassée überzeugt zum Abschluß mit einem virtuos filigranen Gitarrenspiel sowie mit einzigartiger, sanfter Stimme. Ihre englischen Texte erzählen in einem Hauch Melancholie über verlorene Liebe, große Veränderungen im Leben, Freundschaften und Gedanken über sich selbst.

Wer spielt wann und wo beim Gitarrenfestival?

Gesellschaftshaus Magdeburg

Schönebecker Straße 129, 39104 Magdeburg View Map

0391 5406770

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