Im Ring aus Feuer

Ein halbes Leben lang macht Sebastian Opitz bereits Musik, aber es dauerte, bevor er seine wahre Liebe fand: die Countrymusik und den Southern Rock. Heute tourt er als The Highwayman durchs Land.

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© Katja Schmirgal

Da steht er mit dem unvermeidlichen Basecap, Johnny-Cash-Shirt und der Akustikgitarre in den breiten Händen: Der Highwayman. Und wenn er seine ersten Akkorde greift, meint man den Wehmut in seinen Augen sehen zu können, glaubt irgendwann sogar, den lauen Wind der Prärie zu spüren, der einem Sand in die Augen bläst und die Sicht in den Sonnenuntergang nimmt. Ein Traum? Ja, es ist tatsächlich ein kleiner Traum, der sich für Sebastian Opitz, zumindest musikalisch, erfüllt hat!

Geboren in Tangermünde, hat der 40-jährige musikalisch schon einiges erleben dürfen. Als Teenager im Schüler-Austauschprogramm erlebte er in Frankreich ein Konzert von Deep Purple. Es war für ihn der entscheidende Auslöser, selbst Musik zu machen. Nach vier Jahren eifrigen Gitarre-Lernens gründete er zusammen mit seinem Lehrer das Duo „Backstage“. In den Folgejahren studierte er in Magdeburg und spielte in der Osterburger Rockband „Back up“ mit. Hier lernte Sebastian alles, was man lernen muss, um als Musiker das Fach zu beherrschen. Mit „Backstage“, die es über die Jahre in wechselnden Besetzungen gab, tourte er am Schluss wochenlang im Rheinland die Mosel hoch und runter, spielte dabei Stimmungs- und Tanzmusik, „weil man das dort da eben so haben wollte“.

Wer weiß, das wäre noch ewig so weiter gegangen. Aber dann kam die Pandemie, der Stillstand, das Innehalten, Zeit zum Nachdenken: Und aus dem Gefühl heraus entschied sich Sebastian für einen Schnitt. Ab jetzt sollte alles anders werden, wenn es denn mal wieder losgehen sollte. Klein, fein, unplugged sollte es sein und nur noch die Musik, die er liebt: uramerikanische Countrymusik und Southern Rock. Und weil eine kleine Analyse hinter den Kulissen der regionalen Musiklandschaft auch noch viel Potential offenbarte, wurde 2021 der Highwayman geboren.

Basis seines Programms ist eine Liste von gut 100 Songs von Künstlern wie Blackberry Smoke, Ian Noe, Tyler Childers Whiskey Myers oder den Turnpike Troubadors, Songs, die kaum oder gar nicht in Deutschland bekannt sind, aber eben diese besondere Country-DNA in sich tragen. Dazu kommt eine überschaubare Zahl eigener Kompositionen und natürlich große Countryhymnen von Johnny Cash, Toby Keith oder John Denver, dazu Evergreens von Smokie, C.C.R. oder Tom Petty. In Summe sind es Songs, die Geschichten aus dem Leben erzählen und zugleich die Zerrissenheit und die Widersprüche der amerikanischen Gesellschaft offenlegen. Und so nimmt er sich die Texte besonders zu Herzen, erzählt bei seinen Auftritten zu den Songs gerne noch ein paar Geschichten. Und schaut dabei mit dunklem Blick in die Runde ...

Hier geht es zur Homepage des Highwayman Sebastian Opitz, Country Christmas Abend mit dem The Highwayman, 10. Dezember, 19 Uhr, Gaststätte Jahnke, Fermersleben

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