Elephant’s Foot: "Aktuell spielen wir alle noch in anderen Bands"

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© Wenzel Oschington

Dieses Trio traf Publikum und Jury des SWM Talentverstärkers komplett aus dem Kalten. Niemand war vorbereit auf das was da kam. Besonders bemerkenswert ist dabei der Fakt, dass die Jungs ohne eigene Fans anreisten und mal eben große Teile des Publikums hinter sich vereinen konnten. Wir haben Sänger und Gitarrist Thomas Steinert, Bassist Martin Laun und Schlagzeuger Fabian Witter um Aufklärung gebeten.


Ihr kamt als Band ja völlig aus dem Kalten. Kein mir bekannter Mensch kannte euch als Band. Wie habt Ihr zusammen gefunden? Martin: Thomas und ich haben letzten Sommer angefangen an ein paar Songideen zu basteln. Es wurde dann aber schnell klar, dass wir noch Verstärkung am Schlagzeug brauchen. Als sich dann Fabi über eine Anzeige gefunden hat, wurde beim Jammen recht schnell klar, dass wir nicht viele Worte brauchen, um uns zu verständigen. Zuerst blieb es auch bei unregelmäßigem Jammen und erst im Dezember, als wir überlegten, beim SWM TalentVerstärker mitzuspielen, wurden die Ideen konkreter. Für die Bewerbung brauchten wir einen Namen und somit war Elephant's Foot geboren.

Ihr habt bei beiden Auftritten trotz nahezu nicht vorhandener Fanbase nicht nur die Jury sondern auch das Publikum beeindruckt. Und die Bühnenpräsenz war auch recht souverän und locker. Ihr habt doch garantiert ein musikalisches Vorleben? Fabi: Wir haben alle schon seit über 10 Jahren in zahlreichen Besetzungen gespielt und auch an verschiedenen Instrumenten Musik gemacht. Aktuell spielen wir alle drei auch noch in anderen Bands, wobei Elephant's Foot natürlich unser Baby ist.

Ihr beackert das weite Feld der 6/7 T's so großartig. Es ist alles dabei. Psych, Blues, Westcoast-Sound, Harmoniegesang, das volle Programm. Ihr seid ja noch so jung, dass euch diese Musik nicht zwingen sozialisiert hat. Wo kommt diese Vorliebe her? Thomas: Bevor ich überhaupt mal eine Gitarre in die Hand nahm, habe ich schon immer lieber den „alten“ Kram gehört. Für mich klingen diese Aufnahmen, die in den 60ern und 70ern entstanden sind größtenteils sehr viel ehrlicher und fetter auch wenn, oder gerade weil die Technik damals noch nicht jeden kleinen Verspieler nachbessern konnte. Also hab ich ganz viel von diesem Sound aufgesogen, von Motown über britischen Hardrock und Jazz bis hin zu Bands wie Steely Dan. Daher kommt wahrscheinlich auch die Liebe zum mehrstimmigen Gesang. Der kann den Bandsound ungemein bereichern.

Fabi: Mein Vater hat mich musikalisch stark geprägt. Von MTV Unplugged und Pop Around The Clock bis Best Of Alben im Auto von Thin Lizzy, Led Zeppelin, Deep Purple und Van Halen über Alben von Audioslave, Big Country bis hin zu Bruce Springsteen war, als ich noch klein war, alles an musikalischer Beschallung dabei. Und dementsprechend hat sich mein heutiger Musikgeschmack in alle Richtungen ausgebreitet und mein Spielstil an den Drums auch entwickelt. Außerdem haben sich viele der Drummer aus der Zeit wie Ian Paice, John Bonham, oder Mitch Mitchell sehr in meinem Gehör festgesetzt, die auch nachhaltigen Einfluss auf mich hatten.

Wir habt ihr den TalentVerstärker erlebt? Nimmt man den als Musiker als Wettbewerb wahr? Martin: Der SWM TalentVerstärker war für uns in erster Linie eine Möglichkeit unsere Musik einem größeren Publikum vorzustellen. Dass die Leute die Songs vom ersten Ton an so zelebriert haben, hat uns eiskalt erwischt, damit hätten wir nicht gerechnet. Wir freuen uns natürlich, die Videoproduktion gewonnen zu haben, aber am größten war für uns eindeutig die Publikumsreaktion. Hinter der Bühne war das Miteinander auch total gut. Die gemeinsame Liebe zur Musik ist da am Ende einfach größer, als der Konkurrenzgedanke.

So klingt die Band: https://soundcloud.com/elephantsfoot

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