Magdeburger Jazztage: Inspirierende Mischung

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© Vertigo Trombone Quartet

Auf der Suche nach Risiko, Spontanität und neuen Spielformen ist die Hinwendung zum Jazz für viele Musiker und Zuhörer die logische Konsequenz – und ein Rettungsanker. Die Organisatoren Norbert Pohlmann und Warnfried Altmann haben sich gefragt: „Was ist schwerer? Anfangen oder Aufhören? Ihre Antwort ist klar: Durchhalten!

Zum dritten Mal JETZT. Nach Trompete im ersten und Piano im zweiten Jahr steht diesmal die Posaune im Mittelpunkt des Konzertgeschehens. Es ertönen zum Eröffnungskonzert karibische Klänge, wenn das Nomade Orchestra das Gesellschaftshaus nach Südamerika verlegt. Der Klubabend am Freitag im Forum Gestaltung hält mit dem Julie Sassoon Quartet, Masha Bijlsma und dem Volkov Trio drei ganz unterschiedliche Stile des Jazz bereit. Julie Sassoon, deren Spiel gerne mit Keith Jarretts legendärem Köln Concert verglichen wird, schwebt zwischen Komposition und Improvisation: aus fein gewirkten, facettenreichen Klangclustern von hohem assoziativ imaginativem Ausdruck, gebunden und offen zugleich, entsteht eine flirrend schwebende Musik, die sowohl meditative Ruhe als auch nervöse Unruhe zu vermitteln vermag. Fragile Zartheit kontrastiert mit kraftvollem Ausdruck. Das exzellente Volkov Trio erkundet improvisativ die Möglichkeiten von Einheit und Abstand in der Jazzmusik; Vladimir Volkov (Bass), Slava Kurashov (Gitarre) und Denis Sladkevitch (Schlagzeug).

Samstags dann: Die Posaune. Es spielen Conny Bauer – „Solo Posaune“, die großartigen Basement Research mit Steve Swell (Posaune), Gebhard Ullmann (Saxophon), Julian Argüelles (Tenorsaxophon), Pascal Niggenkemper (Bass) und Gerald Cleaver (Schlagzeug) sowie das Vertigo Trombone Quartet mit Nils Wogram (Posaune), Bernhard Bamert (Posaune), Andreas Tschopp (Posaune) und Jan Schreiner (Bassposaune).

Ein Virtuose auf dem S-förmig gebogenen Instrument ist dann der Schwede Nils Landgren. Mit seinem Quartett wird er einen fulminanten Abschluss ausarbeiten mit Eric Staiger (Piano), Lisa Wulff (Bass) und Silvan Strauß (Schlagzeug). Gespielt wird mit grenzenlosem Spaß, ungezähmter Leidenschaft und freigelassener Virtuosität. Seine rote Posaune brachte Landgren seinen Spitznamen ein: Mister Redhorn. „Warum ist eigentlich Ihr Instrument rot, Herr Landgren?“ „Das ist die Farbe der Liebe, das ist die Farbe wie mein Herz schlägt sozusagen; und das ist auch die Farbe von meinem Fußballverein."

Zum Programm der Magdeburger Jazztage JETZT, 19.-22. April, Gesellschaftshaus und Forum Gestaltung, magdeburgerjazztage.de

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