Ein Stück Normalität

Mit selbstgebauter Schnabelmaske und Konzerten sucht Akkordeonist Martin Müller die Rückkehr in den Alltag.

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© Wenzel Oschington

Martin, wie übersteht man als freier Musiker so einen wochenlangen Lockdown? "Na ja, zunächst einmal ist man als Freiberufler geübt darin, mit wenig Geld auszukommen. Die Antwort auf die Frage ist: Reste zusammenkratzen und Spenden von lieben Menschen entgegennehmen, während sich die Politik um andere, vermeintlich relevantere Themen, gekümmert hat."

Nach zehn Wochen ohne Konzerte geht es im Juni wieder los, erst Schauspielhaus dann Hoeferts? "Das stimmt so nicht ganz. Es gab im Mai schon ein von der MWG organisiertes Balkonkonzert im Stadtteil Neustädter See mit den Liederpiraten. Unter strengen Auflagen wird am Schauspielhaus dann am 6. Juni endlich der Jacques-Brel-Liederabend „Mein Lieb, mein Leid“ seine Wiederaufnahme erfahren. Darauf freue ich mich sehr! Auch haben dort jetzt die Proben für ein musikalisches Programm der neuen Spielzeit begonnen. Am 6. Juni spiele ich dann befreienden und beschwingten Jazz in „Hoeferts Nachbarschaftsbar“ in Buckau, insofern es unter Auflagen umsetzbar ist."

Eigentlich sollte es im April auch ein neues Programm von dir selbst geben? "Das wäre im Tee-hoch-n gewesen, richtig. Das musste aufgrund der Coronasituation ausfallen. Die Premiere wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. In der langen Zeit zu Hause sind allerdings so einige kreative Dinge entstanden, die nachträglich mit ins neue Programm einfließen werden."

Was ist das eigentlich für ein „Schnabel“, den Du dieser Tage trägst? "Das ist meine frei nach der Pestmaske und in Magdeburger Farben entworfenen Coronamaske. Ich war ja schon immer ein seltsamer Vogel aus Buckau – mit Schnabel quasi ein 'Bukan'."

Martin Müller live: 5. Juni, 20 Uhr, Jaques-Brel-Abend, Schauspielhaus 6. Juni, 20 Uhr, Hoeferts Nachbarschaftsbar, Buckau

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