Olga, alles easy

Längst ist Udo Lindenberg eine lebende Legende der deutschen Rockmusik. Wenn sie seine Songs spielen sind "Der Udonaut und die Paniker" vom Original kaum zu unterscheiden.

by

© Die Paniker

Erst in diesem Frühjahr ist Udo Lindenberg 75 geworden, aber Zeit für die Rockerrente ist noch lange nicht. Vor gut 50 Jahren hat auf den Straßen des Hamburger Kiez‘ alles angefangen. Rock’n‘Roll statt Schlager. Das war neu. Seine im schnodderigen Kellerjargon geschrieben Songtexte aber waren vor allem eins: „echt“ und „… ein bisschen lockerer als die, die es bis dahin gab“, wie Udo selbst sagt. Genau wegen dieser Echtheit ist der Mann heute eine Institution der deutschen Rockgeschichte, kein Wunder, dass Tributebands auf seinen Spuren unterwegs sind. „Udo macht seit 50 Jahren auf Irrwegen unbeirrt sein Ding, er inspiriert uns, er rührt uns, wühlt uns auf…“, sagt Dominik Feist, der „Udonaut“. Beginnend beim unvermeidlichen Hut, Lederjacke und schwarzer Brille ist der der 33-jährige Ratzeburger bis in die Details der Strumpffarben und den liebevoll genuschelten Songzeilen eine lebendige Dublette des Originals. Auch seine Paniker-Band hat sich ganz dem Werk Lindenbergs verschrieben, spielt Udos Kult-Songs der letzten Jahrzehnte von hartem Rock bis zu einfühlsamen Balladen wie „Das Mädchen aus Ostberlin“, bei dem regelmäßig die Feuerzeuge im Publikum hochgehen. Nicht zu vergessen seine politischen Songs. Auch sein allerpolitischster, der „Sonderzug nach Pankow“, mit dem er einst DDR-Chef Erich Honecker umgarnte, hatte ja etwas mit der DDR zu tun. „Aus Udo Lindenbergs Songs spricht ungefiltert menschliche Wärme, tiefer Respekt und politische Haltung“, sagt Feist über sein Idol: „Udos Werk ist stilistisch unglaublich facettenreich, die Songs so unterschiedlich in ihrer musikalischen Sprache, und doch sind sie alle echt“. Wie heißt es doch auf Lindenbergs erst im Frühjahr veröffentlichten neuen Album: „Und dann nahm er sich 'ne AM1-und später noch 'ne Speedogon-Uh, das knallte rein, das törnte sehr gut an-das zog ihm runter bis in die Socken - Und dann sagt er: ,Olga, alles easy-jetzt geh' ich einen rocken‘“.

"Der Udonaut und die Paniker" am 9. Oktober, 20 Uhr, Altes Theater

Back to topbutton