SWM-TalentVerstärker: Darum sind Reiche Söhne die wohlverdienten Sieger!

by

© Marco Sensche

Reiche Söhne, „ein Zwillingspärchen und ein Rhythmus-Boy“, Thüringer und Wahl-Hallenser waren beim diesjährigen SWM-TalentVerstärker die prägende und präsente Band an sich. Ihre Art von Humor, die Wortspielereien und die rosa Polohemden sorgten hier und da durchaus für Irritationen, manch einer fühlte sich gar provoziert. Wie reich Jonas, Marius und Stijn tatsächlich sind, ist so egal wie unbekannt. Über den monetären Aspekt hinaus ganz offensichtlich reich sind die Jungs aber zweifellos an ihrer Liebe zur Musik, an überbordender Spielfreude und an Selbst­ironie. Denn ernster als sich selbst nehmen die Reichen Söhne ihre Musik allemal. Dafür spricht neben einem hohen Maß an Engagement und Arbeit eine für ein gutes Dreivierteljahr alte Bandgeschichte beeindruckend lange Tour-Liste. Überhaupt macht das Trio ganz viel ganz richtig. Neben dem konsequenten Klamotten-Trademark ist das insbesondere ein textlich wie musikalisch hoch gehaltener Unterhaltungswert. Das kommt sehr britisch daher und klingt hier und da mehr nach Mersey River und Themse als nach Saale und dann wieder nach der Band aus dem sächsischen Chemnitz „mit K“. Es ist die Energie, die mitreißt, die zackigen Gitarrenriffs und selbst­ironischen Texte. Das tut Herz, Kopf und Beinen gut. Reiche Söhne-Gigs sind treibend und schnörkellos, launig und tanzbar. Die Jungs sind charmant und Poser zugleich, genauso organisiert wie ungestüm. Auch wenn das Trio mit ihrem aktuellen schnieken Video „Influencer“ das Thema selbst und das so einschlägige wie omnipräsente Produkt-Placement auf die Schippe nimmt, so nehmen sie die sozialen Medien in Bezug auf ihre Kunst durchaus ernst. „Konventionelle“ Medien wie Pop10 und Rockland wussten die Band aber genauso zu preisen wie MDR-Sputnik und Radio Fritz. Nun wartet ihr Gewinn, eine professionelle Videoproduktion bei lichtempfindlich. Bis dahin gibt es die Reichen Söhne sowohl auf den Bühnen der Republik als auch digital via Spotify oder Bandcamp auf die Ohren. Bitte hinhören, es lohnt sich! 

Reiche Söhne, 30. Juni, Weckhey Wiesel Festival, Nahwinden; 25. Augst, Hechtfest, Dresden, www.reiche-soehne.de

Back to topbutton