Stimme einer Generation

Von Thüringen über Berlin zum Durchbruch: Indierocker Betterov zieht bei seiner ersten Tour in die Factory ein.

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© Rebecca Krämer

Der Moritzhof wurde ihm zu klein: als der Indie-Newcomer Betterov ankündigte, im Rahmen seiner neuen Tour auch in Magdeburg aufzutreten, waren die Tickets im Neustädter Kulturzentrum rasant ausverkauft. So konnte der Auftritt guten Gewissens in die etwas größere Factory verlegt werden. Das so etwas überhaupt möglich ist, zeigt auf, was sich Betterov in den letzten Jahren für eine große Fangemeinde aufbauen konnte. Nachdem er für lange Zeit nur als Geheimtipp in Berliner Clubs und Kneipen auftrat, startete der 25-jährige seit der Pandemie in der Musikwelt durch. Ursprünglich kommt Betterov aus einem kleinbürgerlichen Dorf in der Nähe von Eisenach. Schon früh zieht ihn die Musik an, aber da, wo er lebt, „fehlen Struktur, Szene und Vorbilder“ für die Kunst. Die findet er dann aber auf der Bühne, anfangs als musikalischer Leiter eines freien Theaters in Eisenach. Zum ersten Mal kann er sich dort künstlerisch ausleben, parallel beginnt er dann auch, seine eigene Musik zu schreiben. Schnell kommen die ersten Gigs und Betterov zieht nach Berlin, mit dem Traum, mal von der Kunst zu leben. Mit der Debüt-EP „Viertel vor Irgendwas“ gelingt dann 2020 der Durchbruch. Seitdem lebt Betterov den Musiker-Traum: Open-Airs, Festivals, nun die erste Tour. Doch wo kommt der Hype her? Die zwischen Indierock und Post-Punk angesiedelten Songs sprechen die großen Themen seiner Generation an: Aufwachsen zum Beispiel, Leistungsdruck und Zwang zur Selbstoptimierung. Oder wie das ist, wenn das Zuhause nicht mehr der Ort ist, an dem man bleiben kann. In Kombination mit eingängigen Gitarren-Riffs und Betterovs gefühlvoller Stimme kann man da gar nicht anders, als mitgerissen zu werden.

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© Andreas Lander

Factory

Sandbreite 2, 39104 Magdeburg View Map

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