Tribute to Wolfgang

Die Leerstelle ist in diesen Tagen unübersehbar. Denn wenn das Stadtfelder OLi-Kino zu Veranstaltungen lud, stand stets Wolfgang Heckmann an der Eingangstür: im Frack, den Zylinderhut in der Hand begrüßte er mit allerlei kecken Sprüchen das Publikum. Während er vorn den Entertainer gab, hielt Lebensgefährtin Ines Möhring drinnen die organisatorischen Fäden in der Hand. Das war eine geübte Arbeitsteilung zwischen ihnen. So haben die beiden das zuvor jahrelang leer stehende Haus in Stadtfeld wieder zu einer kulturellen Adresse gemacht. Dabei hatte ihr erster Anlauf, das Haus als Programmkino ähnlich dem Studiokino in der Neuen Neustadt zu betreiben, nicht recht funktioniert. Tatsächlich Erfolg haben sie seither mit einer Mischung aus Nostalgiekino, Konzerten, Tanzveranstaltungen und ähnlichem. Seit Heckmann im November verstorben ist, macht Ines Möhring den Job allein, wobei: „Ich habe das nie als Arbeit empfunden, sondern als Vergnügen“, sagt sie. Dass am Haus heute alles funktioniert, die von Heckmann organisierte aufwendige Sanierung der letzten Jahre abgeschlossen ist, das macht ihr Mut. „So ist es meine größte Sorge, dass mir die Freude an der Kinoorganisation nicht verloren geht.“ Sie stützt sich dabei auf ein dreiköpfiges, festes Team, alles läuft so weiter wie bisher: mit Filmevents und anschließendem Tanz wie zuletzt bei Rocket Man, wie dem Donnerstagskino oder dem Zwanziger-Jahre-Ball im Herbst. Auch führt sie die von ihm begonnene Serie weiter – aber die Lücke ist eben trotzdem da. Neues gibt es auch: Im März fängt sie eine Seniorenkino-Reihe an, mit Filmen aus „der guten, alten Zeit, also Marika Röck, Liselotte Pulver und so, erster Arbeitstitel: Goldene Zeiten“. Wichtiger aber ist ein anderer Tag im Monat. Mit einer Tribute Night wollen Magdeburger Musiker an Wolfgang Heckmann erinnern, quasi sein Erbe erwecken. Zur Jeskom, T.Basco, Burkhard Schmidt, Celtic Chaos, werden spielen, dazu singt Katja Tessnow Brechtlieder und die Moderation übernimmt Lars Johansen. Das wird ganz sicher ein bewegender Abend, alle spielen für lau, der Erlös aus den Eintrittsgeldern kommt ganz im Sinne Wolfgang Heckmanns dem Hip-Hop-Projekt „Break Grenzen“ um Alexander Wassilenko zugute.

Zur Veranstaltung: Wolfgang – Das Benefizkonzert, 14.3.