VerHasste Stiefkinder

Beim traditionsreichen PunkRock-Festival The MD Project trifft Punk auf Hardcore. Und erstmals wird die Show open air im „Knast-Park“ durchgezogen.

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© TeenageDepression

Wenn sich im Juli die Stahltore des Jugendzentrums Knast für die siebte Auflage von The MD Project öffnen, ist irgendwie alles neu. Fand das PunkRock-Festival bis 2019 indoor in drei Clubs (Knast, Heizhaus, Hallenhausen) und über mehrere Tage statt, feiert man nicht nur die Wiedergeburt nach zwei verlorenen Jahren, die Wege führen auch links am geschichtsträchtigen Konzertsaal des Jugendclubs vorbei in den dahinter liegenden „Knast-Park“. Erstmals also Open Air: So wird man diesmal beiderseits der „Tangente“ mitbekommen, dass es im Knast heftig rockt. Angekündigt sind sechs Bands aus Deutschland und Polen. Den Anfang macht die polnische Hardcore Kapelle „Unbeaten“, gefolgt von „Destroyline“, die mit einer Mischung aus Punk und Metal die Kaffeetassen klirren lassen. Einen guten Schuss Mosh-Metal werfen dann die Leipziger „Myra“ in die Runde. Wer sich zwischenzeitlich mit frisch Gezapftem und reichlich veganem Schmaus gestärkt hat, ist bereit für die neuformierte 90er-Punkband „V.S.K.“, vorher „Versaute Stiefkinder“. Geradlinigen Punk mit den alten Kultliedern aber auch neu aufgenommene Stiefkindersongs gibt`s hier auf die Ohren.

Wenn sich dann langsam die Sonne hinter den Baumwipfeln zur Ruhe legt, wird´s auf der Bühne hitzig, schwitzig, grob. Die Senkrechtstarter der deutschen Hardcoreszene, „Dagger Threat“ aus Hamburg, werden einen so abgefahrenen Hardcore/Metal Mix mit Slipknot-Anleihen in die Dämmerung ballern, dass es einem in Mark und Bein fährt. Die letzte Band des Abends ist „Hass“, eine der ersten Punkbands Deutschlands überhaupt. Nach einer sehr bewegten Bandgeschichte freuen sich die Veranstalter, die Kultband erstmals in Magdeburg begrüßen zu können.

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