Insel der Jugend: 1. Geburtstag

Eine „Insel des kulturellen Miteinanders“ wollten Kurt Jansen (Rüppe mit Jemüse) und Michael Conrad (Triebwerk) schaffen, halb Konzert-Location, halb Club. Und das ist den beiden DJs und subkulturellen Veranstaltern ja nun erstklassig gelungen. Ihr Musikklub „Insel der Jugend“ in den preussischen Festungsanlagen an der Maybachstraße mischt seit einem Jahr ordentlich das Nachtleben der Stadt auf. Jeweils freitags und samstags ist die „Insel“ geöffnet. Und tatsächlich haben die Kasematten eine Art stille Insellage zwischen Altstadt und Stadtfeld. Der Schallschutz der alten Gewölbe ist dabei so gut, dass schon manch ein Partygast in der Nacht davorstand, während sich drin die Kuh im Propeller drehte.

Von Techno bis Dubstep

Den morbiden Charme der Gemäuer hat die Insel-Crew durch Second Hand Einrichtung und Shabby Chic noch betont. Optischer Support auf den beiden Hauptfloors kommt durch dreidimensionale Licht-Effekte und Mapping. Musikalisch geht vor allem Elektronisches: bei „Bass en Mass“ ist es Trap, Drum’n’Bass und Dubstep, bei Subground & Sigma wird Techno und Industrial aufgelegt und die „Lippy Kids“ widmen sich der Indie- und Alternative Musik. Und ihre „Reise zum Mittelpunkt der 80er“ zeigt, dass sie auch oldschool können. Die offizielle Geburtstagsparty ist am 14. April, wenn man mit Marco Resmann die einjährige „Reise durch die sieben Weltmeere“ feiert.

Eins, zwei, drei, live   

Übers Jahr ist auch der dritte Floor, eine reine Livebühne, fertig geworden. Hier ist Platz für kleine, feine Konzerte im Bereich Hip Hop, Rock und Punk/Hardcore. Der Kalender für 2018 ist bereits gut gefüllt, im April kommen der HipHopper Shack One (6.4.) und Deutschpopper Krogmann. Dazu kündigen sich die Festivals an, die wieder auf einer festen Bühne im Innenfeld der Kasematten abgefeiert werden. Los geht es an den beiden letzten Maiwochenenden mit dem „Herz auf hoher See Festival“ (18.-20. Mai) und dem „Rage & Love Festival“ (25.-27. Mai).  

Eine Frischluftinsel

Wichtigste Entwicklung in diesem Frühjahr ist aber der Biergarten oben auf dem Wall, für den man einen der ehemaligen Kleingärten nutzen wird. Dank der erhöhten Lage hat man dort das Gefühl, in einem Vogelnest zu sitzen. Ohne Zweifel hat er das Zeug, sich vom Geheimtipp zur angesagten Sommerfrische zu entwickeln. 

Zur Veranstaltung: 1 Jahr Insel der Jugend, 14.4.