Chiropraktisches MTB-Training

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Jahraus jahrein trifft sich nun schon ein Häufchen ganzer Männer zur Samstagstour auf dem Mountainbike. Kerle, die stundenlang ihr Bike bei mörderischem Tempo über schwere Böden und welliges Land jagen, denen Staub, Matsch und Schweiß nichts anhaben kann und die zum Mittagessen wieder zu Hause sein müssen. Genannt Panses Stammtisch.

Auf solch einem Höllenritt gerät auf völlig vereistem Feldweg mein Hinterrad ins Schlingern. Ich nehme den Fuß von der Pedale, um Halt zu finden. Doch nix da! Während die Massenträgheit meinen Körper weiter in Richtung Mittagessen bewegt, streben mit aussetzender Adhäsion zwischen Reifen und Fuß einerseits und Boden andererseits infolge der Gravitation, die sich bislang zurückgehalten hatte, Fahrrad und Bein(e) in unterschiedliche Richtungen. Das kann nicht lange gutgehen. Und während ich noch darüber nachdenke, ob ich mir den Arm brechen soll oder dem Rumpf den Aufprall überlasse, schlägt die Hüfte auf. Das tut zwar ein bisschen weh – aber der eigentliche Rums kommt aus dem Rücken. Ein Knacken in der Lendenwirbelsäule als wenn ein Ast bricht – doch weniger schmerzhaft denn befreiend! Der Systemcheck ergibt, dass die Gliedmaßen heil und schmerzfrei sind. Aber Befreiend? Wieso? Ich springe auf, schüttelte mich und tatsächlich: Die Blockierung im Rücken, die mich schon seit Monaten quälte, hat sich gelöst. Wie neu geboren! Den Rest der Fahrt ist ein Vergnügen, der latente Schmerz wie weggeblasen.

Das ist die Idee: Aller zwei, drei Kilometer – immer wenn der Schädel es wieder zulässt, lasse ich mich nun kopfüber in den vereisten Schnee fallen. Doch es knackt nicht noch einmal – die alten Nackenschmerzen bleiben. Müssen dann wohl doch eine andere Ursache haben.

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