Es läuft nicht rund

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Es staute sich auf dem Ring: Ausfahrt Liebknechtstraße, stadtfeldeinwärts. Linksabbiegen kostet eben Zeit und so entstand eine schöne Warteschlange. Der findige Autofahrer bog rechts ab, wendete und hatte dann Vorfahrt. Sowas darf nicht sein! Eine Ampel musste her! Andere Lösungen konnte es nicht geben.

Mal ehrlich: Autos fahren allein durch die Stadt, wissen, ob sie gerade auf der Straße oder auf dem Prüfstand sind. Doch um Verkehrsströme zu messen, sitzen Opas an Kreuzungen und machen Striche. Ungeachtet des zweifelhaften statistischen Wertes dieser Erhebung wird dann eine Ampel hingesetzt, die genau das kann, was Opa gezählt hat. Und wenn Opa zwischendurch eingenickt ist, dann geht es uns wie mit Eisen und Spinat: Generationen von Kindern müssen unnütz Spinat essen und wir stehen nachts um 3 an roten Ampeln. Wenn man aber fest glaubt, dass eine Ampel den Verkehr optimal steuert, dann steht es sich gleich viel optimistischer im Stau, den diese verursacht. So wie jetzt in Stadtfeld. Es wäre technisch möglich, jeden Fahrer im Auto per Kamera zu erkennen, mit Namen anzusprechen und ihm eine Verkehrsempfehlung bis ins Büro zu geben. Das ist (noch) verboten aber Google kann uns minutengenau die Fahrzeit bis Südspanien ausrechnen. Alle Staus sind berücksichtigt. Die Ampeln der Stadt zu vernetzen und nach realem Verkehrsaufkommen zu steuern, das geht hingegen nur auf Eisenbahnplatten!

Nun aber was ganz Verrücktes: Bauen wir stattdessen Kreisverkehre! Die können all‘ das, was Ampeln nicht können! Regulieren Geschwindigkeit, Durchflussmenge ist größer, Unfälle sind weniger dramatisch, da alle in die gleiche Richtung fahren. Energieverbrauch und IT-Kosten gleich Null. Die Ausfahrt Stadtfeld schreit nach einem Kreisverkehr unter der Brücke. Hört das außer mir niemand oder steht ihr da gern im Stau?

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