Kalenderbestellung

by

Auch nach sechs Wochen tat sich nichts. Wir fragten vorsichtig nach. „Ich mach‘ mich schlau und melde mich dann!“, sagte die freundliche Dame am anderen Ende. Nach einer weiteren Woche und mehreren Nachfragen immernoch kein Termin. Dann, nachdem meine Kollegin der guten Frau die missliche Lage unseres Kunden erläutert hatte, teilte sie uns mit, dass die Kalender in ca. 3–4 Wochen geliefert würden. Eine Garantie gäbe es aber nicht. WAS??? Oft hilft es, wenn nun ein anderer übernimmt und so rief ich nun an. Freundlich lavierend bekam auch ich immer neue Terminausflüchte zu hören. Ich bot an, einen Expresszuschlag zu zahlen. „Na sowas machen wir eigentlich nicht“. Sie könne ohnehin die Disponentin nicht erreichen, da diese gerade die Planung mache und unterwegs sei. Ich wurde ärgerlich: „Dann geben Sie mir die Nummer von der Frau!“ „Ist doch dieselbe wie meine!“ Unglaublich! Sie sitzen im selben Raum und sie erzählt mir, dass sie die Frau seit Tagen und Wochen nicht erreicht. Auch den Stand der Arbeiten am Kalender konnte sie nicht in Erfahrung bringen. „Vielleicht komme ich vorbei und schaue selbst nach?“ Ich wurde sarkastisch. „Nein, ich glaube, da können sie auch nichts sehen.“ Sie war nicht zu greifen. „Dann mache ich mir einen Termin mit Ihrem Geschäftsführer, vielleicht kann der mir ja eine Auskunft geben!“ Ich wurde unfreundlich. „Ach der Herr Drechsler ist selten im Haus, ich denke der weiß das auch nicht“, säuselte sie. Ich legte auf und hechelte. Dann bekam ich die zündende Idee, wie ich sie aus der Reserve locken würde. Ich nahm den Hörer: „Wir haben noch eine Änderung, machen Sie bitte aus 2018 eine 2019!“ „Ach?“ „Ja, der Kunde braucht den Kalender jetzt nicht mehr.“ „Ist gut, dann lagern wir die Rückwände ein und kleben das Kalendarium für 2019 auf. Hatten wir auch schon einmal.“ sagte sie ruhig und freundlich. Ich legte auf – mein Herz ...

Back to topbutton