Notdürftige Einbrecher. Was ist zu beachten?

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Würde ich mich nicht hin und wieder dem Boulevard zuwenden, wäre ich nie auf folgende Meldung gestoßen: „Dieb hinterlässt Kothaufen am Tatort“. Da hat doch jemand ein Autoradio aus einer Garage stibitzt und seine Notdurft noch an Ort und Stelle verrichtet. Laut Polizei komme es immer wieder vor, dass Einbrecher ihren Tatort mit Kot markieren. Das wusste ich noch nicht!

Wie dämlich muss ein Einbrecher sein, mag man denken, sich der Gefahr auszusetzen, mit heruntergelassener Hose und angestrengtem Gesicht wohlmöglich dem erwachten Hausherrn in die Finger zu geraten? Eine Rangelei wäre schnell für denjenigen entschieden, der behände wie ein Boxer ist. Tänzelnd, kraftvoll und posend. Mit herunter gelassener Hose dürfte dies wohl kaum möglich sein. Es sei denn der notdürftige Einbrecher zeigt Stil und verweist den Hausherrn des Raumes. Schließlich gibt es für das menschlichste aller Bedürfnisse das moralisch verbriefte Recht auf Ungestörtheit und Alleinsein.

Ich finde, solche Einbrecher sollten das Recht haben, die Tür abzuschließen. Darauf sollten Hausherren eingestellt sein. Das ließe sich mit einem zusätzlichen Schlüssel unkompliziert einrichten, der gut sichtbar an geeigneter Stelle hinterlegt wird.

Auch sollte etwas Lektüre bereit gelegt werden. Insbesondere für jene, die nicht täglich einbrechen und das große Geschäft verrichten können, kann eben dieses zu einer sehr langen Angelegenheit werden. Wie in Arztpraxen bereits lange üblich, sollte die Lektüre aus bunten Zeitschriften zusammengestellt werden. Die Hausherren könnten sich da an die Vertreter der Lesezirkel wenden.

Für den Fall, dass ein notdürftiger Einbrecher schon länger nicht mehr auf Mauser-Tour war und nicht auszuschließen ist, dass sein großes Geschäft nicht nur lange, sondern auch verdammt anstrengend und schmerzvoll sein kann, sollte die Hausherrin - von mir aus auch der Hausherr - Klistierspritzen in verschiedenen Größen bereit legen. Die gibt‘s auch in bunt.

Sinnvoll wäre auch, Ersatzhose, Ersatzschlüpfer und Schuhe in den gängigen Größen zu hinterlegen. Wir alle wissen doch, wie es ist, nicht rechtzeitig die Hose aufbekommen zu haben oder bei falscher Hockstellung nicht alle Kleidungsstücke aus der Schusslinie oder Spritzzone gebracht zu haben. Und: Zu 99% kommt es von jetzt auf gleich. Auch wenn zu vermuten ist, dass notdürftige Einbrecher geübt sind.

Und die Polizei? Für die ergeben sich Möglichkeiten schneller Ermittlungserfolge. Sie bräuchten nur nach den Haushalten ohne Klo Ausschau halten. Und die Gefängnisse sollten sich auf die notdürftigen Einbrecher ebenfalls einrichten: Zellen ohne Klo, von innen abschließbar und selbstredend nicht einbruchsicher. (oletrichinosa)

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