Roboterautos müssen unbedingt geliebt werden

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Unsere frischgebackene Staatsministerin für Digitalisierung - Dorothee Bär - hat mit ihren Flugtaxi-Visionen die Zukunft des Autos als Roboterauto fest im Blick. Und ich begrüße es sehr, das selbstfahrende Auto, das alles automatisch macht. Fahrer? Sind so überflüssig wie ein Furunkel auf der linken Pobacke. So ein Auto hätte ich gerne. Nichts machen, nur einsteigen und sagen „Los geht‘s ins Wochenende!“. Und dann sich überraschen lassen, wohin die Fahrt geht.

Aber ich möchte auch warnen: Nicht zu wissen, wohin es gehen soll, verdeckt die eigentliche Frage danach, was mit einem Roboterauto gemacht werden kann. Ergebnissen einer brandaktuellen Umfrage des Marktforschungsinstitut Innofact folgend, möchte ich einige Dinge zu bedenken geben.

Deutsche lieben ihre Autos. Aber mehr noch.

Erstens: 66 % der Bundesbürger könnten sich Sex im Auto vorstellen. Das halte ich für gefährlich, da Sex im Auto zwangsläufig zur rasenden Eifersucht von Autos führt. Man stelle sich nur ein Roboterauto vor, das hautnah den Fremdgang seines Besitzers miterleben muss. Ich könnte es ihm nicht verübeln, wenn es einfach losfährt, irgendwann mal falsch abbiegt (späte und süße Rache) oder langanhaltend hupt.

Zweitens: Viele Deutsche finden, Autos seien zum Essen geeignet. Das halte ich nicht nur für höchst gefährlich, sondern auch für moralisch sehr bedenklich. Wie sollte wohl ein Auto reagieren, dass nicht nur betrogen wird, sondern von den schamlosen Fremdgeherinnen oder Fremdgehern auch noch verspeist werden würde? Autos zu betrügen, mag für viele noch schmerzfrei sein, sozusagen normal. Sie mit einem Sahnehäubchen zu versehen und mit einem zarten Biss ins Heck zu demütigen, bedarf schon eines sehr fiesen Charakters.

Drittens: Mindestens genauso viele Deutsche halten Autos für die Klärung von Beziehungsproblemen geeignet. Das ist nicht mehr zu steigern! Autos, die von ihren Besitzern nicht nur hemmungslos und ohne Heimlichkeit betrogen werden, sondern auch als Menu für deren Liebesabenteuer herhalten müssen, sollen dann - zur Krönung sozusagen - auch noch die folgenden Beziehungsprobleme lösen. Das ist hart.

Wenn sollte es da verwundern, dass Autos austicken und ihre Besitzer in brenzlige Situationen bringen? Wenn solche Gefährte einfach in Tanklaster rasen, Fußgänger überfahren oder einfach über nicht vorhandene Brücken fahren?

Aber die Befragung von Innofact offenbart Lichtblicke. Immerhin halten es 77% der Deutschen für keine gute Idee, sich im Auto zu rasieren. Kaum auszudenken, was passieren würde, wenn sich Autoliebhaber nur noch im Auto rasieren würden, statt es zu lieben und zu fahren. (oleliebtautos)

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