Das Projekt Europa

Mit dem Quartier p. soll auf dem Gelände des Puppentheaters ein europäisches Zentrum für Puppenspielkunst entstehen, in das Masterstudiengänge der beiden Hochschulen in Berlin und Stuttgart eingebunden sind.

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© Jesko Doering

Wer hätte sich das damals denken können, als in den kargen Nachkriegsjahren auf Initiative der Puppenspieler Jutta Balk und Gustel Möller das Städtische Puppentheater in Buckau aus der Taufe gehoben wurde. Seither hat das Haus eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Von den 18 ehemaligen DDR-Puppentheatern sind heute gerade noch neun vorhanden: Und Magdeburg ist das einzige von ihnen, das heute als selbstständiges Haus in kommunaler Trägerschaft besteht. Nach 1990 hat das Puppentheater eine konsequente Weiterentwicklung erfahren. Dazu trugen das Unima-Weltfestival 2000 bei und die ab 2003 neu konzipierten Internationalen Figurentheaterfestival „Blickwechsel“, die Magdeburg auf der europäischen Karte des Figurentheaters zu einem Fixpunkt mit erstklassigem Renommee werden ließen. Das Haus wurde dadurch europäischer, offener für neue Spieltechniken in der sich rasant verändernden Figurentheaterwelt, weltoffner sowieso. Mit der 2012 eröffneten Mitteldeutschen Figurentheaterzentrum in der villa p. wurde ein weiterer wichtiger Schritt getan. Zu dessen tragenden Säulen gehört neben der angegliederten Figurenspielsammlung bereits die kultur-ästhetische Bildung. Nun steht das neue Projekt „Quartier p.“ im Raum für das es 2018 erstmals ein Ideenpapier gab und das 2022 in einer Machbarkeitsstudie mündete. Im Kern geht es darum, die Figurenspielsammlung und das Internatio­nale Figuren­theaterfestival weiterzuentwickeln. Dazu soll eine in Westeuropa einmalige Ausbildung entwickelt werden. Geplant ist die Gründung zweier länderübergreifenden Masterstudiengänge in den Bereichen „Regie für Puppentheater“ und „Figurengestaltung“ in Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart mit künstlerisch-praktischem Studienteil am Puppentheater Magdeburg für Studenten aus dem In- und Ausland. Diese Erweiterung zum europäischen Zentrum des Genres eröffnet die Möglichkeit zu Forschung, für Residenzprogramme und lässt mit dem „PuppeLab“ einen Experimentierraum mit einer Infrastruktur für digitale Formate entstehen. Um dem „Quartier p.“ auch räumlich eine Heimat zu geben, werden im nahen Umfeld des Puppentheater zusätzliche Räumlichkeiten hinzukommen. Aus dem Ministerium für Wissenschaft des Landes Sachsen-Anhalt heißt es beipflichtend zum länderübergreifenden Vorhaben: „Dies würde eine einzigartige Vereinbarung von Theorie und Praxis sein und das Puppentheater wäre als Ausbildungsort dafür besonders prädestiniert, da es das einzige eigenständige kommunale Puppentheater ist. Für Magdeburg ist das Projekt eine große Chance. Die Umsetzung des Quartiers p. würde den Transformationsprozess des Puppentheater hin zu einem modernen Stadttheater weiter vorantreiben und die Strahlkraft der Stadt in der Kulturszene Deutschlands heben.

© Jesko Döring

Puppentheater

Warschauer Straße 25, 39104 Magdeburg View Map

0391 5403310

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Kassenzeiten Di-Do 10-12.15 Uhr u. 13-18 Uhr Fr 10 -12.15 Uhr u. 13 -16 Uhr Abendkasse: 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn nach Vorstellungsbeginn erfolgt kein Nacheinlass.

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