Puls 160 ohne was zu tun

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Am Sonntag hieß es endlich Teamtriathlon am Barleber See. Nach zwei längeren Grundlageneinheiten und einem intensiveren Training war ich hochmotiviert. Im Dreierteam entwickelt man zudem noch etwas mehr Ehrgeiz, als wenn man nur so für sich kämpft. Die meisten Vereine nutzen diesen Wettkampf auch als Saisonabschluss-Treff und so werden überall kleine Lager aufgeschlagen, wo sich Freunde und Familie treffen - sehr heimelig ;-) Unser Verein richtet diesen Wettkampf aus und so war ich morgens noch ein wenig in die Helferkoordination eingebunden. Um kurz nach Zehn scharrten dann meine beiden Teamkolleginnen mit den Hufen und wir rollten uns ein wenig ein ... zum Glück war Oma schon da und übernahm die beiden Jungs, denn mein Herzblatt war als einer der Organisatoren komplet eingebunden und hatte den Kopf voll. Echt Wahnsinn, was da alles dranhängt und Hut ab für alle, die eine Sportveranstaltung auf die Beine Stellen!

Dann Wettkampfeinweisung und um 11.30 Uhr Startschuss. Endlich! Ich hatte schon vor dem Start einen Puls von über 160, was eigentlich der Grundlagenpuls beim Laufen ist ... krass! Unsere erste Frau stürzt sich also mit den anderen ersten 139 Schwimmern in den 22 Grad warmen Barleber See und ich warte oben in der Wechselzone auf die Gute ... da, der rote Badeanzug, huhu, ich bekomme von ihr den Transponder, als Staffelstab in die Hand geklatscht und flitze zum See, oh mein Gott! Ist doch ganz schön kalt ... auf gehts! Ich gebe alles, kraule in Richtung erste Boje, werde mehrfach überschwommen, Mensch -  sehen die mich nicht oder schwimme ich so blöd? Nach der ersten Boje wird's besser und nach der zweiten großen gelben Boje geht es wieder in Richtung Strand und ich sehe NIX - son Mist die Sonne blendet so heftig, ok ich versuche mich an den anderen zu orientieren, hoffentlich sehen die mehr... da plötzlich erahne ich die Schwimmleinen neben mir... juhu ich bin richtig!!! Dann Ausstieg und wieder rennen was die Beine hergeben, da ich eher keine gute Schwimmerin bin, will ich für mein Team wenigstens schnell zum Wechsel flitzen! Da steht unsere dritte Frau und macht sich nun auch auf den Weg ins Getümmel ... Nun heißt es Warten und Hoffen, dass der Abstand nicht zu groß wird, unsere erste Frau geht mit fast 7 Minuten Rückstand auf das führende Frauenteam aufs Rad. Jetzt heißt es also 3 x 22 km Radfahren am Kieswerk vorbei in Richtung Schleuse, Glindenberg und Wende in Heinrichsberg und wieder zurück zum See! Unsere Erste gibt alles und ich reihe mich zum Wechsel mit Fahrrad in den Wechselbereich ein... die ersten drei Männerteams kommen zum Wechsel und dann als Vierte das 1. Frauenteam, au backe sind die gut! Und ich gucke auf die Uhr, leider immernoch ein ordentlicher Rückstand, und warte, und da kommt sie ... guter Wechsel schnell das Rad an ein paar Männern vorbeigeschoben und nun trete ich in die Pedalen... gute zwei Minuten vor der Wendestelle sehe ich die zweite Starterin des 1. Frauenteams und weiß nun das ich ein wenig rangekommen bin... ich kämpfe weiter, die Beine brennen, dann drei Kilometer vorm Wechsel nochmal den Berg zur Schleuse hoch, ich muss aus dem Sattel, das tut richtig weh und am Kieswerk, sehe ich wieder das 1. Frauenteam, also deren dritte Frau. Schnell weiter, es geht in den Wechselgarten, das Fahrrad gebe ich schnell ab und renne mit dem Transponder an der Zeitnahme vorbei, und gebe an meine Teamkollegin ab, die sich nun ihrerseits auf die Radstrecke begibt. Und abermals heißt es WARTEN... ich schaue bei der Oma mit den Kids vorbei, versuche etwas zu entspannen, quatsche kurz hier und da und sehe wie sich unsere erste Frau aufs Laufen vorbereitet. Wie bei jedem Triathlon steht als letztes das Laufen auf dem Programm, hier die Umrundung des Barleber Sees, also ca. 4,7 km.

(c) I.&W. Ronge

(c) I.&W. Ronge

(c) Ilona und Wolfgang Ronge

Der Rückstand auf das führende Frauenteam ist nochmal kleiner geworden und nacheinander spurten wir um den See. Was geben unsere Beine her und vor allem, wie gut sind die anderen Mädels? Sie sind stark, sehr stark und zum Schluss gewinnen die Drei mit einem beachtlichen Vorsprung über 2 1/2 Minuten - Glückwunsch! Wir finishen gemeinsam als insgesamt 23 Team und freuen uns über ein spannendes Rennen, tolle Stimmung und einen wunderschönen Tag am See. Als i-Tüpfelchen zu unserem zweiten Platz gewinnen wir auch noch den Landesmeister-Titel im Teamtriathlon, da die Mädels des 1. Teams aus unterschiedlichen Vereinen kommen.

Zum Schluss muss es auch diesmal erwähnt werden, dass ohne die tollen, ausdauernden und aufmerksamen HELFER auf der Rad- und Laufstrecke und um den großen Wechselbereich herum, eine solche Veranstaltung für uns Athleten nicht denkbar wäre, gerade auch bei diesen hochsommerlichen Temperaturen, wie gestern - Hut ab!

Deshalb: Ein großer Dank und herzliche Grüße an EUCH, die ihr am Rand steht und uns unsere Wettkämpfe möglich macht - ihr seid klasse!

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