Schnell noch Geld ...

by

Ich soll den Bildschirm berühren, damit es losgeht. „Sprache auswählen“. Warte doch, bis ich meine Karte einlege, dann weißt du, wie ich heiße, bei welcher Bank in welcher Stadt ich mein Konto habe und wahrscheinlch auch, welche Sprache ich die letzten 10 Male gewählt habe ... Ich wähle auch heute deutsch. „Bitte legen Sie Ihre Karte ein“. Auf der Abbildung sind sowohl Chip als auch Magnetstreifen zu sehen. Hm, bei meiner Karte sind die nicht auf derselben Seite. Also Chip nach oben – wie meistens. „Sie haben die Karte falsch eingelegt.“ Mein Kassettenrecorder von 1983 konnte beide Seiten einer Kassette abspielen, ohne dass ich sie drehen musste! 35 Jahre später führt sowas zum Abbruch, wie ich es von MS-DOS 1.0 kannte, wenn man unbedacht die Diskette rausnahm. Für die EC-Karte wollen sie einen Haufen Gebühren, Kreditkarte ist kostenlos. Ich wechsle also die Karte. Sprache auswählen ... PIN eingeben. Ich bin genervt und gebe die PIN meiner EC-Karte ein. „PIN falsch“, Karte raus, Karte rein, Sprache wählen, Karte richtig, PIN richtig. „Funktion auswählen“ Ich beuge mich vor und zische den Automaten auf Parsel an: „Ich komme mit einer Visa-Karte einer fremdem Bank, auf der alles steht, was du wissen musst und DU fragst mich, was ich will? ... GEEELD ABHEEEBEN!!!“  Er versteht mich nicht. Ich drücke den vorgesehenen Knopf. „Betrag wählen“ Brav tippe ich die 2-5-0 ein und bestätige. Der Automat überlegt eine Weile und teilt mir wie jedes Mal mit: „Maximaler Betrag: 150 Euro. Bestätigen Sie“. Ich bestätige und bekomme nach insgesamt nur fünf Minuten 150 Euro. Ich verzichte im Interesse der Wartenden hinter mir darauf, den Vorgang zu wiederholen, um mir die fehlenden 100 Euro zu holen und trete stattdessen kurz und kräftig gegen die Stelle, die ein Spaßvogel mit einem Fuß markiert hat und die schon abgenutzt ist von vielen hundert Tritten.

Back to topbutton