Gefühle, Zufälle, Abgründe, Unglücke

Mit der Öffnung der Museen kehrt ein kleines Stück Alltag in die Stadt zurück. Zu sehen gibt es ab 14. Mai nicht nur die Räume mit den Werken der Sammlungen des Museums. Neu ist die Ausstellung von Michael Hofstetter (*1961), „gefühle, zufälle, abgründe, unglücke“.

Die Arbeiten des Münchner Künstlers zeigen Rauch, loderndes Feuer, Neonlicht oder Worte. Titel seiner Werke sind „Für Franziska“, „War nicht so gemeint“, „Toxic Sculpture“ und sogar „Ohne mich“. In ihnen begegnet man nicht dem Gewohnten, wie Gemälden oder Skulpturen. Viele Ausstellungsstücke wirken verspielt und flüchtig. Sie laden dazu ein, uns in die Kunst hinein zu begeben, uns in ihrem Licht zu sonnen, in ihrem Rauch zu verstecken, auch die Einschusslöcher der Zeit zu registrieren und in den Sinn der geschriebenen Worte und Symbole einzutauchen, wo wir uns in ihren „Gefühlen“, „Abgründen“ oder „Zufällen“ verzetteln können. Die Kunst entsteht immer erst im Moment der Begegnung und in den Gedanken und Gefühlen, die damit auch Teil eines Kunstwerkes sind und wie unsichtbare Fäden Künstler und Betrachtende verbinden. 

Bleibt nach einer Ausstellung sonst oft nur der Katalog, ist es diesmal anders. Bereits seit einigen Wochen gibt es die Neonarbeit „Upcycling“ an der Ostfassade des Kunstmuseums. Michael Hofstetter liefert darin eine Antwort für die wichtigste Aufgabe der Kunst. Sie sollte, mit Theodor W.  Adorno formuliert, immer wieder alle Möglichkeiten als Chancen für das Leben angehen und nutzen.

Selbstverständlich ist im Museum für eine möglichst hohe Sicherheit gesorgt. Zu beachten sind die Hinweise. Es ist Abstand zu zu anderen Gästen zu halten und Geduld mitzubringen, sollte das Museum vorübergehend die vorgeschriebene Anzahl von Besuchern erreicht haben.

Zur Ausstellung: Michael Hofstetter, gefühle, zufälle, abgründe, unglücke , ab 14. Mai