Das Animalische in uns

Komödiantisches und Melancholisches verbindet sich in Donizettis Oper Liebestrank, die Mirella Weingarten mit einem Blick auf das Animalische im Menschen inszeniert.

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© Theater Magdeburg

Gaetano Donizetti (1797 - 1848), der neben Rossini und Bellini zu den bedeutendsten Komponisten des Belcanto gehört, hat etwa 70 Opern geschrieben. Vielen Opernfreunden ist „Don Pasquale“ ein Begriff. Das Magdeburger Publikum sah vor Jahren „Lucia di Lammermoor“. Jetzt kommt im hiesigen Theater „Der Liebestrank“ auf die Bühne. Mancher denkt dabei sofort an Wagners „Tristan und Isolde“.  Der Liebestrank bei Donizetti aber wird durch einen Quacksalber verkauft und ist in Wirklichkeit Wein. Dieser Placeboeffekt ist es, der einen wichtigen Part für die Handlung spielt.

Das Wunder des  Theaters erklärt sich wahrscheinlich daraus, dass jedes Werk eine unendliche Fülle von Interpretationen und deren künstlerischen Darstellung ermöglicht. Regisseurin Mirella Weingarten formuliert ihr Anliegen der Magdeburger Aufführung des „Liebes­tranks“ so: „Ich stelle lieber Fragen, als dass ich Antworten gebe. Donizettis Oper ist ein Stück über die Liebe und die Unfähigkeit mit ihr gut umzugehen. Die Zuschauer sollen nach Hause gehen und darüber nachdenken, warum das so ist.“ Die Regisseurin fragt in ihrer Inszenierung nach dem Animalischen im Menschen und im Liebesspiel und warum Menschen einander wehtun. Sie fragt, wie gehen Menschen im Vergleich zu Tieren miteinander um. Sie fragt, welche Instinkte wirken in uns noch nach. Sie fragt nach dem Sprung vom tierischen zum menschlichen Verhalten. Die Kostüme veranschaulichen das unangestrengt: Die Darsteller haben Tierfüße, tragen Geweihe unterschiedlicher Größe und in der Kleidung verschwimmt die Geschlechterzuordnung. In der Geschichte geht es um Verkennung, Täuschungen, Irrtümer, um Selbstvertrauen – und um bedingungsfreie Liebe. „Die Handlung und ihre Konflikte stehen der Commedia del Arte nah und sind zugleich von unendlicher Melancholie und tiefem Schmerz geprägt, die in der Musik ihren höchsten Ausdruck finden. Es ist dieses Nebeneinander von Tragischem und Komischem, das den nachhaltigen Erfolg der Oper, über Jahrhunderte hinweg, ausmacht.“, so Mirella Weingarten.

Hier geht es zu den Spielterminen von "Der Liebestrank", Premiere am 15. April im Opernhaus

Opernhaus/Theater Magdeburg

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Theaterkasse im Opernhaus Mo bis Fr: 10.00 bis 18.30 Uhr, Sa: 10.00 bis 14.00 Uhr Sonn- und Feiertags: geschlossen.
 Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

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