Dieses Prinzip Freiheit

Im Solostück Mädchen in Not möchte eine junge Frau lieber mit Puppen als mit Männern leben und lieben, aber sie hat etwas in Gang gesetzt, das sie nicht mehr steuern kann.

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© Conrad

Baby hadert mit ihrer Rolle als Frau. Neben ihrem Mann hat sie noch einen Liebhaber, fühlt sich dennoch eingeengt. Ihre Wunschlösung auf der Suche nach dem Glück: Eine Puppe als Mann, mit der man störungsfrei leben, alles tun und lassen kann – und, wenn man will, auch spontan nach Italien fahren könnte! Das wäre ihre erträumte Freiheit. Dafür besucht sie den geheimnisvollen Puppenbauer Duran-Duran …

Mit dem Solostück „Mädchen in Not“ setzt das Puppentheater einen wirklich anspruchsvollen, fragil-vielschichtigen Stoff auf den Spielplan. Regisseur Nis Søgaard, der am Magdeburger Puppentheater bereits an einer Vielzahl von Produktionen beteiligt war (u.a. Scrooge), hat das Stück bereits in der Spielzeit 2017/18 am Theaters Koblenz inszeniert und holt es nun nach Magdeburg.

In einer Holzarena, mit rohen Puppenkörpern trägt die junge Frau den Kampf um ein selbstbestimmtes Leben sprachgewaltig aus und hinterfragt humorvoll und grausig das Bild von Frauen als Objekten. „Ich mag die Geschichte und die Sprache“, sagt Søgaard, „aber seit der Premiere in Koblenz, die damals unter dem Einfluss des Weinstein-Skandals und der aufkommenden Metoo-Bewegung stand, hat sich die Gesellschaft noch einmal verändert.“ So ist auch diese Inszenierung in Bewegung.

Letzlich geht es um das Prinzip der Freiheit an sich. Und was diese Freiheit mit uns macht. Baby hat zwei freie Beziehungen und drängt doch noch einen Schritt weiter. „Die Räume dafür sind in unserer modernen Gesellschaft ja da“. Tatsächlich kann man es insgesamt erleben, dass Beziehungen unverbindlicher werden, fluider. Doch Baby möchte den künstlichen Menschen. Sie ist dabei zunehmend von einer krassen Selbstfixierung geprägt. Anders gesagt: „Sie begibt sich dabei auf eine Reise, von der es kein zurück gibt“, beschreibt es Søgaard. Dabei soll das Stück überhaupt nicht moralisch sein. „Aber sie hat etwas in Gang gesetzt, das sie nicht mehr steuern kann. Am Ende ist Baby alles das geworden, was sie auf keinen Fall sein wollte“, resümiert Søgaard. Und hat Freude am Verbrechen ...

Hier geht es zur Premiere

© Jesko Döring

Puppentheater

Warschauer Straße 25, 39104 Magdeburg View Map

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Kassenzeiten Di-Do 10-12.15 Uhr u. 13-18 Uhr Fr 10 -12.15 Uhr u. 13 -16 Uhr Abendkasse: 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn nach Vorstellungsbeginn erfolgt kein Nacheinlass.

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