Experiment des Kennenlernens

Ein Blick auf die Vorhaben des neuen Ballettdirektors Jörg Mannes macht gespannt. Die Ballettsaison eröffnet dabei mit den beiden Uraufführungen Verklärte Nacht/Mahler 4 nach Musik von Arnold Schönberg und Gustav Mahler, die Mannes selbst choreografiert.

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© Dorothea Tuch

Das Magdeburger Ballettpublikum gilt als enthusiastisch und anspruchsvoll. Die Erwartungen an den designierten Ballettchef Jörg Mannes sind entsprechend hoch. Mannes, der von sich selbst sagt, dass er aus der Klassik kommt, begann seinen beruflichen Werdegang als Tänzer an der Wiener Staatsoper. Besonders geprägt habe ihn William Forsythe, dessen Stil er an der Pariser Oper kennenlernte, erzählt der Choreograph.  Sich selbst würde er unter dem Stichwort Neoklassik einordnen.  

Ein Blick auf die Vorhaben des neuen Ballettdirektors macht gespannt. „Verklärte Nacht/Mahler 4“, zwei Uraufführungen nach Musik von Arnold Schönberg und Gustav Mahler, die Jörg Mannes selbst choreografiert, eröffnen die Ballettsaison. Die Zusammenarbeit mit der Magdeburgischen Philharmonie, die unter Leitung von Svatoslav Borisow musiziert, ermöglicht Mannes diese anspruchsvolle Musikauswahl. „Über Konserve wäre das künstlerisch nicht vertretbar.“, betont er. Der erste Teil der Inszenierung erzählt eine Geschichte, in der zwei Hauptpaare im Zentrum stehen, der zweite erweitert die Perspektive über die individuelle Episode hin zu allgemeinen gesellschaftlichen Befindlichkeiten. Der Abend macht tänzerisch die Brüchigkeit und Gefährdung unserer Existenz erfahrbar.

In dieser ersten Spielzeit will Mannes zunächst die Möglichkeiten seines Ensembles ausloten: „Ich möchte allen Tänzern die Chance geben, ihre Fähigkeiten, die sehr unterschiedlich sein können, auszuprobieren. Es wird keine vorherbestimmten Solistenduos geben. Es ist das Experiment des gegenseitigen Kennenlernens“, sagt er und sieht sich durchaus selbst als Teil des Abenteuers. Das Konzept „Gegenseitiges Kennenlernen“ bezieht Jörg Mannes auch auf das Verhältnis zum Publikum. Ab sofort lädt er mehrmals im Jahr zu einer neuen Veranstaltungsreihe ein: „Wir, das Ballett“. „Das ist keine Einführung zu einer bestimmten Aufführung, sondern sind Gespräche zum Genre Ballett. Die Besucher erfahren, wie wir arbeiten, was wir machen und wir hören, was sie davon halten. Verschiedene Partner werden mich unterstützen, Tänzer, aber auch Gastchoreografen, Kostümbildner, vielleicht auch mal ein Komponist. Wichtig ist dabei, dass sich ein wirklicher Dialog entwickelt“, erläutert Mannes seinen Ansatz. Um den zu unterstreichen, findet die Veranstaltung nicht im Opernhaus, sondern in der Stadtbibliothek statt.

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