Hochemotional, derbkomisch

Der britische Regisseur James Bonas inszeniert "Ariadne auf Naxos", zieht die Strauss-Oper ins Zeitgenössische und verbindet Tragisches mit den Wirk­prinzi­pien der Commedia dell'Arte.

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© Shona Hamilton

Bühnen in aller Welt spielen die Opern von Richard Strauss. Einen gewichtigen Platz nehmen dabei jene sechs Werke ein, die in Zusammenarbeit mit Dichter Hugo von Hofmannsthal entstanden. „Ariadne auf Naxos“, 1912 komponiert, gehört dazu. Der Stoff entstammt der antiken Mythologie: Ariadne wird vom Geliebten Theseus entgegen seines Eheversprechens einsam auf der Insel Naxos zurückgelassen. Dionysos findet und verliebt sich in sie und sie wird seine Braut. Hochemotionales und Derbgroteskes stehen in der Geschichte eng nebeneinander. Hofmannsthal erweitert sie um ein Vorspiel, das sich humorvoll dem angeblichen Gegensatz von Unterhaltungs- und ernsthafter Kunst widmet.

Der britische Regisseur James Bonas führt den Streit als heutigen vor. Im zweiten Teil des Abends kommt dann, quasi als Theater im Theater, die Ariadne-Geschichte zum Zuge. Die Aufführung zitiert weder die Antike noch die Entstehungszeit der Oper. Sie orientiert sich an den 1960ern. Bonas ist es wichtig, die Motive der handelnden Personen sehr real und ihre Empfindungen emotional nachvollziehbar zu machen. Das gilt besonders für die tragische Heldin Ariadne, in seiner Inszenierung verkörpert von Noa Danon. In jenem Teil der Aufführung setzt der Brite Videos ein. Sie dienen dazu, die Gefühlswelt der Figuren besser zu ergründen und so mehr von ihrer Geschichte zu erzählen. Das Werk prägen verschiedene Charaktertypen, Ariadne und Bacchus (Arnold Bezuyen), die zum Opernteil der Handlung gehören, auf der einen und Zerbinetta (Lisa Mostin) und ihre Commedia dell´Arte-Crew, die dem Musical und teilweise einem Zirkussetting nahestehen, auf der anderen Seite. Alle Elemente verbinden sich im Zauber der Musik.

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