King Kong auf der Bühne im Schauspielhaus

Beim spartenübergreifenden Stück Die wahre Geschichte von King Kong lässt Regisseurin Roscha A. Säidow Puppenspieler und große Opernstimmen zusammenkommen, um die tatsächlichen Gründe seines Todes herauszufinden

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© Theater Magdeburg

Gegen ihn hat Godzilla keine Chance, längst ist King Kong als Filmfigur wichtiger Bestandteil der Popkultur geworden. Warum? Godzilla ist das japanische Monster, was alles zerstört. King Kong ist der Riesenaffe mit romantischen Gefühlen für eine Frau. Er wird nur zum Monster, weil verschiedene Weltansichten und Wertvorstellungen auf ihn projiziert werden. „Was ist King Kong für ein tragischer Held, den die Popkultur immer und immer wieder aufgreift“, Regisseurin Roscha Ä. Saidow ist an den psychologischen Vorgängen interessiert, die dahinter stecken.

Puppenspiel und Musiktheater kooperieren in Magdeburg

Für eine Kooperation des Theaters Magdeburg mit dem Puppentheater Magdeburg hat sie als Librettistin gemeinsam mit Komponist Jeffrey Ching „Die wahre Geschichte von King Kong“ entwickelt. Puppenspiel und Musiktheater zeigen dabei ihre Stärken und verbinden sich miteinander, um King Kongs tragische Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln zu erzählen. Ausgangspunkt bildet eine Gerichtsverhandlung.

© Theater Magdeburg

„Wir lassen die Personage des Films von 1933 beschreiben, wie es damals zu diesem tragischen Vorfall gekommen ist.“ Dabei treten neben den bekannten Protagonisten, wie Ann und Filmproduzent Denham, auch neue Figuren auf. Insgesamt acht Sänger und sechs Puppenspieler erzählen „Die wahre Geschich­­te von King Kong“. Dabei ist jede Rolle doppelt mit jeweils einem Puppenspieler und einem Opernsänger besetzt, die sich durch Kostüm, Mimik und Gestik spiegeln. Während der Opernsänger die Figur in der Gerichtsszene darstellt, verkörpert der Puppenspieler die Vergangenheit der jeweiligen Person.

Roscha A. Säidow zitiert auch Stummfilme

 „Uns geht es darum, jede dieser Kunstform in ihrer Eigenständigkeit stark zu machen und so zusammenzuführen, dass sie sich neu potenzieren können.“  Das Medium Film verbindet die beiden Genres durch live geschnittene Videoprojektionen von vorproduziertem Material und Live-Kamera. Auch ästhetisch orientiert sich Säidow an filmischen Mitteln wie zum Beispiel am Stummfilm und schaut auf Mechanismen von „Nosferatu“ und „Dr. Caligari“. Es prallen also verschiedene Welten aufeinander. Ein Problem ist das nicht. Als Artist in Residence vom Puppentheater hat Roscha Ä. Saidow mit ihren Inszenierungen von „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ und „Meet me in Moskau“ abermals bewiesen, wie geschickt sie mehrere Kunstrichtungen so miteinander verwebt, dass der Zuschauer nie den roten Faden verliert. Das wird ihr mit dieser Kammer­oper sicher wieder gelingen.

Zur Veranstaltung: Die wahre Geschichte von King Kong, 16.3.

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