Mozart der Champs-Élysées
In einer Inszenierung von Igor Pison kommt eine der erfolgreichsten, berühmtesten Operetten, Jacques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt, ins Opernhaus.
Gioachino Rossini, der vielleicht bedeutendste Opernkomponist des Belcanto, soll seinen gut 25 Jahre jüngeren Zeitgenossen Jacques Offenbach mal den „Mozart der Champs-Élysées“ genannt haben. Wer Lieder und Arien wie „Als ich einst Prinz war in Arkadien“, „Ach, ich habe sie verloren“ oder den berühmten Cancan aus Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ erinnert, mag dem sicher zustimmen.
Das Magdeburger Publikum kann die Operette auf der Bühne jetzt live erleben. Die Handlung persifliert die griechische Sage von Orpheus und Eurydike vor dem Hintergrund der französischen guten Gesellschaft des Kaiserreichs von Napoleon III. Heutige Zuschauer können vermutlich wenig mit griechischer Mythologie und diesem Frankreich des 19. Jahrhunderts anfangen. Regisseur Igor Pison sieht darin kein Problem. „Eine der Hauptkoordinaten der Geschichte, nämlich dass man vor allem den Schein wahren muss, kann man auch 2022 einem Publikum vermitteln. Die Götter sind auch heute nicht göttlich. Wenige Textstriche, die sich explizit auf die Zeit Napoleons III. beziehen, genügen“, meint er.
Der zweite Handlungsstrang ist eine Liebesgeschichte, die von Orpheus und Eurydike. Die Ausstattung (Nicola Reichert) führt selbstredend nicht ins 19. Jahrhundert, sondern ins Zwanzigste, Fellini und „Achteinhalb“ inspirierten dabei das Team. Gesungen wird deutsch. Pawel Poplawski dirigiert die Magdeburgische Philharmonie. „Wir nutzen alle Chancen, die das Genre bietet, ohne banal oder platt zu werden. Das Wichtigste ist inspirierende Musik!!“, sagt der Regisseur.
Opernhaus/Theater Magdeburg
Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg View Map
0391 404904999
Theaterkasse im Opernhaus Mo bis Fr: 10.00 bis 18.30 Uhr, Sa: 10.00 bis 14.00 Uhr Sonn- und Feiertags: geschlossen. Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.