Puppentheater: Jubiläumsjahr startet mit sieben Neuproduktionen

„Wir sind raus aus dem Erscheinungsbild der Stadt, wir kommen gar nicht“, rang Intendant Michael Kempchen dieser Tage bei der Vorstellung der neuen Spielzeit nach Worten und meint die beiden Großbaustellen auf der Schönebecker Straße und entlang der Warschauer Straße – mitten vor dem Puppentheater. „An normalen Tagen fahren hier allein 45.000 Autos durch.“ Dabei startet das Haus in diesen Tagen in eine neue Spielzeit, und die soll nahtlos an das überaus erfolgreiche 60. Jubiläumsjahr 2018/2019 anschließen, in denen das Haus noch dazu mit Preisen überhäuft wurde. Da gab‘s den German Brand Award, den Kinder- und Jugendkultur-Preis Sachsen-Anhalt und allen voran den renommierten Theaterpreis des Bundes. „Wir haben den Preis für die Gesamtleistung bekommen und betrachten das Haus als einen zentralen Anker des Figurentheaters“, gibt Kempchen zu Protokoll, um ebenso selbstbewusst nachzuschieben: „Es ist ein ostdeutsches Kulturerbe, ich betone ostdeutsches, das Teil des deutschen Kulturerbes werden kann.“

Die Spielzeit 2019/20 steht unter dem Motto „Das erste Mal“ und gemeint ist „ein neuer Blick auf scheinbar Bekanntes“, und es geht den Machern auch darum, mit ihren Produktionen „den Kulturwandel in der Gesellschaft mitzugestalten, ehe ein solcher Kulturwandel uns gestaltet.“ Die wartet mit sieben Neuproduktionen auf, darunter natürlich wieder mehrere Produktionen für das erwachsene Publikum. Den Anfang macht im Oktober die Rosa-Luxemburg-Collage „Rosa statt grau“, gefolgt vom Kinderstück „König Kollossal“. Und im nächsten Sommer kommt wieder das Internationale Figurentheaterfestival „Blickwechsel.“ Die Wiener Straße wird da noch Baustelle sein, sehr ungünstig angesichts der vielen anreisenden Companys, aber ein Aussetzen des Festivals wäre nicht infrage gekommen, „es steht zu fest eingeschrieben im Festvalkalender Europas.“

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