Sinnlicher Kartoffeltango

Das Theaterstück "Sex und Kartoffeln" von Anna-Kirstine Linke zeigt, dass Sex längst kein Tabuthema mehr ist und wie verführerisch Kartoffeln sind.

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© Kathrin Singer

Es fing alles mit einem scheinbar harmlosen Fragebogen an: „Was ist dein Lieblingskartoffelgericht? Welche typischen Bewegungen verbindest du mit Kartoffeln?“ – und das gleiche Spielchen nochmal zum Thema Sex. Dass die Themen Sex und Kartoffeln tatsächlich ziemlich eng miteinander verwoben sind, zeigt das neue Theaterstück „Sex und Kartoffeln“. Doch wie lassen sich die über 100 eingereichten Geschichten zusammen auf eine Bühne bringen? Insbesondere, wenn Sex für manche Menschen ein offenes Thema ist, während andere darüber lieber schweigen? „Die Stimmen, die wir gesammelt haben, sind ein starker inhaltlicher Pfeiler des Stückes. Es ist für die Zuschauer gemacht, mit Themen, die sie sich gewünscht haben“, erklärt Regisseurin Anna-Kirstine Linke. Die eigene Sexualität, Masturbation, Gewalt oder gleichgeschlechtliche Liebe sind nur ein paar von vielen, die dabei aufgegriffen werden. Insgesamt vier Figuren sind mit ganz unterschiedlichen Stimmen aufgeladen. Eine ist beispielsweise gerade dabei sich zu verlieben, während eine andere Person experimentierfreudig ihr Sexleben zelebriert. „Durch die unterschiedlichen Plots kann sich jeder in einer Figur wiederfinden“, sagt Linke. Begleitet von der Frage „Was möchte ich selbst eigentlich?“ geht es um die Suche nach Freiheit, Lust und Liebe. „Alles läuft schließlich auf einen Höhepunkt zu, auf Befreiungsmomente, die die Figuren für sich finden.“ Natürlich wird parallel auch die Geschichte der Kartoffel erzählt, die einst in Südamerika entwurzelt wurde, in Europa genauso verteufelt wurde wie Sex und am Ende sogar auf dem Mars landete. Wortwörtlich wird sich dabei in (Kartoffel-)Schale geworfen. „Es wird ein Spiel mit der Realität“ beschreibt es Linke. „Eigentlich geht es dabei gar nicht so viel um Sex, sondern vielmehr um die sozialen Prozesse, die währenddessen bei den Menschen auftreten.“ Als kollektives Projekt wird das Bühnenstück sehr persönlich und blickt gleichzeitig auf eine Zukunft, in der Sex kein Tabu mehr ist.

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