Theater Magdeburg: Wagner im Opernhaus

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© Andreas Lander

© Guido Petzold

Der Überlieferung nach küsste den Komponisten Richard Wagner am 23. Juli 1851 die Muse und er notierte eines seiner bekanntesten Musikstücke, den Walkürenritt. Manch einer kennt ihn, ohne zu wissen, was er da hört, aus der Werbung oder als Filmmusik in Apokalypse Now! Tatsächlich aber ist der Walkürenritt das Orchestervorspiel zum 3. Akt der Oper „Die Walküre“. Die wiederum gehört zu Wagners opulenter Tetralogie, dem „Ring des Nibelungen“. Seit vielen Jahren verzichten inzwischen Bühnen aus mancherlei Gründen darauf, die weltumspannende Allegorie des Gesamtwerks zu erzählen und beschränken sich stattdessen auf das Teilstück „Walküre“, eine Praxis die ihren eigenen Gewinn in sich trägt. Auch das Theater Magdeburg gibt sich mit der „Walküre“ diese Chance.

Viel Gegenwärtiges in Richard Wagners "Walküre"

In der Oper, die 1870 uraufgeführt wurde, lässt sich viel Gegenwärtiges entdecken: einen Generationenkonflikt, Ehestreit, eine tragische Liebesgeschichte. Regisseur Jakob Peters-Messer setzt in seiner Aufführung auch nicht auf die Deutung eines Mythos, sondern auf die Beziehungen zwischen den Personen. Im Zentrum steht für ihn die Auseinandersetzung um Göttervater Wotan, den Machtmenschen und Politiker, und seiner Tochter, die Walküre Brünhilde, die zur neuen Hoffnungsträgerin wird. Der Besuch der Vorstellung könnte manchen Zuschauer auch von einigen Vorurteilen befreien: z.B., dass Walküren massige, unelegante Weiber seien. In Peters-Messers Inszenierung begegnen ihnen sehr attraktive Frauen, denn Walküren sind Kriegerinnen, durchtrainierte Amazonen, die ein schreckliches Gewerbe ausüben, nämlich Männer zum Kampf aufstacheln, sich aber auch als mitfühlende Wesen zeigen, wenn sie sich mit ihrer Schwester Brünhilde solidarisieren. Und wenn sie auf der Szene sind, wird auch kräftig mit der Meinung aufgeräumt, dass Wagneropern aus „Steharien“ bestehen. Hier ist sogar Action angesagt!  

Musik erzählt große Geschichten

Die Einzigartigkeit der Wagnerschen Musik (musikalische Leitung GMD Kimbo Ishii) erschöpft sich übrigens auch für den „Ersthörer“ nicht im Walkürenritt. Die Musik erzählt mit unglaublicher Intensität und Leidenschaft z.B. von einer Liebe auf den ersten Blick. Und wer einmal die wunderbaren Arien „Winterstürme wichen dem Wonnemond, in mildem Lichte leuchtet der Lenz.“ oder Wotans Abschied von Brünhilde „Leb wohl, du kühnes, herrliches Kind“ gehört hat, wird sie kaum jemals wieder vergessen. Es ist eine Musik, die aufregt und die zu Herzen geht.

Zur Veranstaltung: Richard Wagners "Walküre", Premiere: 8. September

Opernhaus/Theater Magdeburg

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Theaterkasse im Opernhaus Mo bis Fr: 10.00 bis 18.30 Uhr, Sa: 10.00 bis 14.00 Uhr Sonn- und Feiertags: geschlossen.
 Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

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