Weiße Wahrheiten: Yasmina Rezas "Kunst" im Schauspielhaus

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© Nilz Böhme

Ist das Kunst oder kann das weg? Ein weißes Bild mit einem Streifen, warum sollte man dafür 200.000 Francs ausgeben, von seinen langjährigen Freunden bekommt Serge nur wenig Verständnis. Ein Streit entbrennt. Allerdings ist Yasmina Rezas Boulevardkomödie „Kunst“ mehr als nur eine lapidare Diskussion über ein Bild. „Die Figuren erfordern viel Spielfreude, man muss Schichten entdecken“, sagt David Schliesing, eigentlich leitender Schauspieldramaturg. Diesmal hat er die Seiten gewechselt. Er bringt Yasmina Rezas Welterfolg „Kunst“ auf die Studiobühne des Schauspielhauses.

Drei Männer und ein Bild, wenn Serge, Marc und Yvan über das weiße Bild diskutieren geht es auch um die Frage, wie tief ihre Freundschaft tatsächlich verwurzelt ist. „Wir wollen wissen, wie sie zueinander stehen. Marc war zum Beispiel wie ein Mentor für Serge, der löst sich allerdings immer mehr davon“, sagt David Schliesing. Jeder der drei hat ein anderes Kunstverständnis, was Metapher für die Haltung zur Welt wird, da konkurriert die Freude an realistischen Darstellungen mit der Vorliebe für abstrakte Gemälde. „Das Bild gräbt unausgesprochene Wahrheiten aus und zeigt, wie oberflächlich die Beziehung der Freunde tatsächlich ist.“  Dafür schafft Christiane Hercher auf der Studiobühne einen Raum im Loftstyle, wo ganz klar der Fokus auf dem weißen Gemälde liegt. Da trifft Backstein auf Beton, zerfledderte Vintagemöbel überspitzen die Optik des Bühnenraums zusätzlich. „Es sollte halb realistisch werden“, sagt David. Slapstick-Einlagen soll es übrigens auch geben, denn diese Art von Humor mag Schliesing besonders.

Zur Veranstaltung: Premiere: Kunst, 14. Oktober

© Engelhardt

Schauspielhaus/Theater Magdeburg

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