Filmfestival Futurale: die Vielfalt der Dokumentation

Sieben Dokumentarfilme erzählen vom zweiten Maschinenzeitalter, von digitalen Nomaden und sozialen Robotern im Zeitalter von Arbeiten 4.0.

Hallo, Ik ben Alice, spricht, sagt die Kleine freundlich und schaut die ältere Dame erwartungsvoll an. Aber Alice ist kein fleischliches Wesen, sie ist ein Automat, ein Roboter, ein Socio-Bot, wie die Fachleute sagen, die dieses Pilotprojekt anleiten. Denn Alice kann viel mehr als sprechen. Sie ist vernetzt und gesprächskompetent, sie ist lernfähig. Ihre Software ist auf emotionale Intelligenz ausgerichtet. Sie kann im richtigen Moment schweigen, Empathie zeigen, hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis und reagiert flexibel auf Stimmungen. Die menschlichen Gefühle wie Angst, Kummer und Wut sind ihr nicht fremd, sowohl in der Reaktion als auch in der eigenen ‚Gefühlswelt‘. Die Doku „Ik ben Alice“ erzählt davon, dass so tatsächlich echte Beziehungen zwischen Mensch und Maschine entstehen können. Ist Alice also die Antwort auf die künftigen Herausforderungen bei der Pflege alter Menschen, beim Verleben langer Tage in den eigenen vier Wänden, kaum unterbrochen durch Besuche von Pflegekräften? Ein defekter Fahrstuhl wird dort schnell zur unüberwindbaren Schranke zur Außenwelt, die abnehmende Hörfähigkeit zum isolierenden Faktor, der Beruf der Kinder zum sozialen Hindernis.

In insgesamt sieben Dokus thematisiert das Filmfestival Futurale Trends unsere Arbeitswelt der Zukunft, zeigt innovative Lebensentwürfe und traditionelle Unternehmen, die sich auf neue Wege begeben. Im Anschluss an die Filme diskutieren Expertinnen und Experten aus der Region mit den Zuschauern. Das Festival ist Teil des Dialogprozesses Arbeiten 4.0, den das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit dem Grünbuch Arbeiten 4.0 im April 2015 begonnen hat. Mit der Futurale soll der Dialog in die breite Fläche getragen werden, damit jeder Bürger sich einbringen kann: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Und welche Spielregeln braucht es dafür?

Um sich eine Diskussionsgrundlage zu verschaffen lohnt es sich, z. B. Thorsten Kolschs Doku „Digitale Nomaden“ zu sehen, denn hier hat die Zukunft längst begonnen. Der technologische Wandel der letzten Jahre ermöglicht Teams und Projektpartnern, ohne räumliche Anwesenheit miteinander zu arbeiten. Der Film erzählt anhand von fünf Beispielen, wie digitale Nomade leben, auf Weltreise gehen und nebenher arbeiten, ein Start-up gründen oder auf Augenhöhe mit den Chefs im Unternehmen mitbestimmen.

Zu den Filmen:

© Engelhardt

Kulturzentrum Moritzhof

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