Italienische Filme: "Cinema Italia" zeigt Filmhighlights aus Italien

Der Moritzhof hat sich längst als Begegnungsstätte für europäische Filmangebote etabliert. Neben dem „Cinéspanol“ und den „Französischen Filmwochen“ bietet das Cinema Italia nun eine weitere Facette und dabei sechs ausgesuchte Filmperlen, in Originalsprache mit deutschen Untertiteln. Dabei geht es weniger komödiantisch zu als in Frankreich, aber sicherlich nicht weniger dramatisch.

Einer der Highlights ist zweifelsfrei Aus heiterem Himmel  (Un giorno all’improvviso). Der siebzehnjährige Antonio spielt hervorragend Fußball, erwartet aber sonst nicht viel vom prekären Leben in einer süditalienischen Kleinstadt. Auch weil er sich um seine labile Mutter (Anna Foglietta) kümmern muss. Als ein Talentscout ihn rekrutieren will, muss Antonio feststellen, dass gute Dinge immer einen Preis haben. Im schlimmsten Fall heißt dieser „Entscheidung“. Autorenfilmer Ciro D’Emilio arbeitete sich beim italienischen Fernsehen als zweiter und dritter Regieassistent hoch, schrieb und inszenierte parallel Kurzfilme und lieferte Ende 2018 das vorliegende Langspielfilmdebüt ab. Dieses wurde prompt mit diversen Preisen ausgezeichnet oder dafür nominiert.

Wer es etwas lockerer mag, ist mit „Sind denn alle durchgedreht?“ (Ma cosa ci dice il cervello) gut bedient. Der Film um das turbulente Doppelleben der Geheimagentin Giovanna (Paola Cortellesi) muss sich vor derben US-Komödien gleichen Kalibers nicht verstecken, nutzt aber seine Prämisse, um das Italien der Gegenwart kritisch zu beobachten. Und da gibt es viel zu sehen.

2. Cinema Italia, 24. bis 30. Oktober, mit den Filmen "Eine private Angelegenheit", "Sind denn alle durchgedreht?", "Aus heiterem Himmel", Zu viele Wunder, Eine Geschichte ohne Namen, Schütze mich auf allen Wegen