Filmkunsttage Sachsen-Anhalt: 30 Jahre Mauerfall & Alexandra M. Lara

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„Wie sagt man so schön: Wir sind den Kinderschuhen entwachsen“, fasst Frank Salender, Festivalleiter, das Programm der neunten Filmkunsttage zusammen. „Einen Film wie ‚Pelikanblut‘ hätte wir vor drei Jahren noch nicht bekommen.“

Pelikanblut ist der dritte Langspielfilm von Katrin Gebbe (Buch, Regie). Die alleinerziehende Mutter Wiebke (Nina Hoss) adoptiert die neunjährige Raya. Erst später stellt sie fest, dass das Mädchen traumatisiert ist; weder Liebe noch irgendeine Empathie für ihr Umfeld entwickelt. Rayas Grausamkeiten werden schlimmer. In gleichem Maße ist Adoptivmutter Wiebke davon besessen, das Kind zu heilen. Dabei steuert sie auf ein kontroverses Filmende hin.

Der Film startete als einziger deutschsprachiger Beitrag bei den Filmfestspielen Venedig und feiert seine Deutschlandpremiere Ende September in Hamburg. Die FKT bilden die erste Station nach der offiziellen Premiere. Offiziell startet „Pelikanblut“ erst März 2020 in den dt. Kinos. Es wäre also verständlich, wenn der Film als nächstes auf Filmfestivals im Frühjahr gezeigt worden wäre. Ein echter Glücksgriff für das Publikum und die Filmkunsttage. Das liegt sicherlich zum einen an der wachsenden Reputation der FKT, aber vielleicht auch daran, dass Katrin Gebbes Debütfilm „Tore tanzt“ schon 2013 die Filmkunsttage eröffnen durfte.

Den Ehrenpreis erhält in diesem Jahr die Charakterdarstellerin Alexandra Maria Lara. Die gebürtige Rumänin wurde einem internationalen Publikum als Hitler-Sekretärin in „Der Untergang“ bekannt und gehört zu den wandelbarsten Schauspielerinnen des Landes. Mit einem Repertoire von Kinderfilm über deutsche Vergangenheitsbewältigung bis hin zu Hollywoodblockbuster.

Werkschau und Gewerkspreis gehen diesmal an die Schnittmeisterin Gesa Jäger, die unter anderem für den Indie-Hit „Tiger Girl“ verantwortlich zeichnete und am 18.10. bei einem Werkstattgespräch über Filmschnitt redet.

Die Reihe „Damals vor 30 Jahren“ präsentiert aktuelle Produktionen zum Wende-Topos. Filme wie die Romanadaption „Adam und Evelyn“ skizzieren die DDR weniger plakativ und reißerisch als z.B. „Good Bye, Lenin!“. Porträtierung jenseits von „Jürkchen“ und Südfruchtexzessen; dafür menschlich und ein wenig ostmelancholisch.

Programm der 9. Filmkunsttage Sachsen-Anhalt, 15. bis 20. Oktober

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