Schauplatz Magdeburg

„Irgendwie waren dann alle weg,“ erinnert sich die Regisseurin Susann Frömmer an die Zeit, nachdem ihre Serie „Magdeburg Moritzplatz“ fertig war. Die junge Medienschaffende hatte Blut geleckt und wollte unbedingt weitere Filmprojekte umsetzen. Aus einem Gesuche nach Leuten, denen es ähnlich geht, wurde letztendlich das „New Magdeburg Cinema“, ein Netzwerk für Filmemacherinnen und Filmemacher. Der Grundgedanke – als Kollektiv agieren alle auf der gleichen Ebene – zündet. Das Netzwerk ist mittlerweile eine ziemlich diverse Gruppe aus filminteressierten Studenten, aber auch Freelancern und Menschen, die sich bereits mit einer eigenen Firma in der Magdeburger Medienbranche etabliert haben. Aufnahmeleiter, Cateringköche, Setrunner, Locationscouts, Kostüm- und Szenenbildner: die Liste an Aufgaben, die bei Produktionen verteilt werden müssen, ist lang. „Wir brauchen nicht nur Regisseure. Das New Magdeburg Cinema ist für alle, die Lust haben, Filme zu machen oder auch nur reinzuschnuppern“, erklärt Frömmer. Bei den regelmäßigen Treffen werden meist Kurzfilme geschaut und diskutiert. Dort kann man netzwerken und im Bestfall Aufträge, Auftragnehmer oder einfach Gleichgesinnte finden. Gemeinsame Projekte wie einen Episodenfilm plant das Netzwerk ebenfalls. Das Netzwerk ist jung und aufgeschlossen für neue Leute. Filmerisches Brachland: So etwas wie New Magdeburg Cinema gab es hier noch nicht. Generell sei die Filmszene im Bereich Fiction nicht allzu deutlich ausgeprägt, meint der Magdeburger Drehbuchautor Robert Gryczke, welcher sich auch an dem Netzwerk beteiligt. „Es wäre schön, wenn sich daran etwas ändert, weil den vielen Kreativen sonst nichts anderes übrig bleibt als wegzuziehen. Wir brauchen mehr Ausbildungsmöglichkeiten und auch Vernetzung“, wünscht Susann Frömmer.

Hier gibt's mehr Infos zum Netzwerk-Treffen am 24. Oktober, 19 Uhr