The Lola goes to: Mitteldeutschland

„Wir bleiben dem Herbst treu“, steht nun kurz und knapp auf der Website der Filmkunsttage. Das Filmfestival sollte 2017 erstmals in den April vorgezogen werden. Nach Absprache mit Partnern und Organisatoren bleibt es in diesem Jahr aber nochmal bei einem Herbst-Intermezzo.

Cineasten gehen trotzdem nicht leer aus. Die LOLA@Magdeburg ist die einzige Veranstaltung ihrer Art – vermutlich sogar in ganz Deutschland. Vom 20. bis 26. April zeigt das Studiokino alle Anwärter für den Deutschen Filmpreis. Das sind sechs Spielfilme, drei Dokumentarfilme und zwei Kinderfilme. Darunter befindet sich natürlich das diesjährige Aushängeschild des Deutschen Films: Toni Erdmann. Sichtet man die Liste der Nominierten jedoch genauer, fällt auf, dass die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) ein geschicktes Händchen beim Einsatz ihrer Fördermittel bewiesen hat. Aber auch Mut. Denn zu treffsicheren Stoffen wie der

©Neue Visionen, Studiocanale/LAGO Film, Deutscher Filmpreis

Jugendbuchverfimung Tschick und dem unbequemen Abtreibungsdrama 24 Wochen, gesellt sich auch der Genrefilm-Hybrid Wild. In diesem trifft eine junge, unscheinbare Frau (Lilith Stangenberg) am Rande des Stadtparks auf einen Wolf. Die wachsende Zuneigung zu dem wilden Tier, lässt auch ihre eigene animalische Seite zum Vorschein kommen. Irgendwo zwischen sexueller Befreiung und dem Ausbruch aus einem ereignislosen Leben, wird aus Zuneigung schnell Obsession. Regisseurin Nicolette Krebitz befreit den Wolf von seiner männlichen Symbolik und schafft es, Sexualität gleichermaßen als Problem und Lösung abzubilden. Ein Film der auf der Merkliste stehen sollte.

Einhergehend mit der Anzahl der Nominierungen gelingt es vor allem Halle, sich einmal mehr als „Hallewood“ in der Filmwirtschaft zu positionieren. Vielleicht entdecken die Verantwortlichen im nächsten Jahr auch, dass die Landeshauptstadt mehr abbilden kann, als eine Kulisse für (wirklich hervorragende) Fernsehkrimis. LOLA@Magdeburg, 20. bis 26. April, Studiokino, Alle Nominierten im Überblick auf www.deutscher-filmpreis.de, Spielplan auf www.studiokino.com

© Studiokino

Studiokino

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Di-So ab 17.30 Uhr

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