Karsten Steinmetz reflektiert in "Dichten aus der Ferne" seine Abenteuer

Mal geht es mit dem Zug durchs chinesische Hinterland, mal mit dem Boot zu einer paradiesischen Insel vor Nicaragua – Karsten Steinmetz ist viel herumgekommen. Allein während des Studiums lebte er in Indien, Nordirland, Tschechien, Frankreich und Österreich. Seine Lebensstationen finden sich nun im Buch „Dichten aus der Ferne“ wieder. „Es ist eine Reflektion meiner Abenteuer, die ich auf Reisen erlebt habe“, fasst Steinmetz den Inhalt zusammen.

Die Sammlung von Reisetexten ist seine zweite Buchveröffentlichung nach dem Debütroman im Jahr 2015. „Dichten aus der Ferne“ liest sich streckenweise fast wie ein Tagebuch. Die Texte – meist Gedichte und Notizen, aber auch einige Kurzgeschichten – sind ohne Kenntnis der Biografie oft nicht auf den ersten Blick durchdringbar: „Sie sind eigentlich wie kleine Fliesen. Wenn man meine Fliesen nimmt und seine eigene Erfahrung, spürt man den Reiz des Reisens noch viel intensiver.“

Das Buch ist eine Art Tagebuch, aber auch für Reisefans interessant.

Reisetexte schreibe man in erster Linie für sich selbst, als Andenken, meint Steinmetz: „Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich mich dann länger an Orte erinnere. Die Erinnerungen bleiben lebhafter, wenn man sie in Sprache fasst.“ Das Buch ist dennoch für alle interessant, die selbst um die Welt reisen (möchten), denn es zeigt neben Postkartenidylle auch alltägliche, nervenaufreibende Facetten des Unterwegsseins bis zu Momenten der Angst.

Für Steinmetz steht bald die nächste Reise vor der Tür, zu einem Literaturfestival nach Shanghai. In seine Heimatstadt Magdeburg ist er dennoch stets wiedergekehrt. In der Stadtbibliothek liest er im Mai aus seinem Buch. Unterstützt wird Steinmetz vom jungen Akustik-Duo Marlene und Friedemann, die bald selbst mit Musik und einem ausgebauten Van die Welt erkunden werden. Wer sein Reisefieber mit Poesie wecken möchte, ist also genau richtig.

Zur Veranstaltung: Karsten Steinmetz „Dichten aus der Ferne“, 9.5.