Beim Gen-Roulette die Null erwischt

In „Ein Sommer in Niendorf“ lässt Heinz Strunk einen schnöseligen Anwalt im Schreibwahn auf ein kleinbürgerlich-piefiges Ostseebad los. Kann das gutgehen?

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© Dennis Dirksen

Mit Milieus und menschlichen Abgründen kennt sich Heinz Strunk aus. In „Fleisch ist mein Gemüse“, mit dem vor Jahren alles begann, ist es sein pickliges alter ego „Heinzer“, der sich mit einer Tanzkapelle mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt, in „Der goldene Handschuh“ lotet er die schwärzesten Abgründe hinter einer Hamburger Hafen­kneipe aus. Und so ging das munter weiter ... In seinem mittlerweile zwölften Buch lässt er nun einen versnobten, selbstgefälligen Juristen auf ein biederes Ostseedörfchen los. Kann das gutgehen? Irgendwie schon, nur ganz anders, dabei will Jurist Roth eigentlich nur ein Buch schreiben und begibt sich für eine Auszeit nach Niendorf am Ostseestrand. Das Buch soll eine Abrechnung mit seiner Familie werden, der Ort ist mit Bedacht gewählt. Aber bald gerät er in die Fänge eines trotz seiner penetranten Banalität dämonischen Geists: ein Strandkorbverleiher, welcher außerdem Besitzer des örtlichen Spirituosengeschäfts ist. Aus dem Befremden wird nach und nach eine Zufallsgemeinschaft und irgendwann Notwendigkeit. Als Dritte stößt die Freundin des Schnapshändlers hinzu, in jeder Hinsicht eine Nicht-Traumfrau – eigentlich. Und am Ende dieser Sommergeschichte ist Roth seiner alten Welt komplett abhan­dengekommen, ist er ein ganz anderer.

Hier gibt's mehr Infos zur Lesung von Heinz Strunk

© Engelhardt

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