Welt im Wanken

Theresia Enzensberger entwirft in ihrem Roman „Auf See” eine düstere Zukunftsvision über künstliche Inseln und das Scheitern von alternativen Gesellschaftsutopien.

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© Rosanna Graf

© Hanser Literaturverlag

Der Klimawandel lässt sich nicht mehr leugnen und stellt die größte Herausforderung der Menschheit dar. Doch wie wird die Zukunft aussehen, wenn sich die Lage weiter verschärft? Theresia Enzensberger hat sich mit genau dieser Frage beschäftigt und in ihrem neuen Roman „Auf See“ eine Zukunftsvision entworfen, von der man nicht genau weiß, ob sie utopisch oder dystopisch ist. Die Welt wurde von den Folgen des Klimawandels eingeholt und die Gesellschaft steht vor dem Kollaps. Doch es gibt einen vermeintlichen Fluchtort in einer schwimmenden Stadt vor Deutschlands Küste, in der die junge Yada aufwächst. Ihr Vater hat als libertärer Tech-Unternehmer die „Seestatt“ als Rettung vor dem Chaos entworfen. Doch die schöne Utopie, in der man frei von den Zwängen des Kapitalismus leben kann, verwandelt sich in eine bedrückende Dystopie. Mittlerweile hat die Seestatt ihren Glanz verloren, Algen und Moos überwuchern die einst spiegelnden Flächen und die Bewohner scheinen ihren Lebenswillen verloren zu haben. Auch Yada kommen Zweifel an dem Projekt ihres Vaters als sie beim Stöbern geheime Dokumente findet. Parallel wird die Geschichte von Helena erzählt, die ein komplett anderes Leben auf dem Festland führt und dort selbst ihre eigene Glaubensgemeinschaft gegründet hat. Obwohl die beiden Erzählstränge auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben, nähern sie sich im Laufe des Romans an. Dabei wirft Theresia Enzensberger einen kritischen Blick auf die utopischen Versprechen neuer Gemeinschaften im Angesicht des Untergangs.

Hier gibt es mehr Infos zur Lesung am 25. Mai

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